(51:25; CD, Digital, Vinyl; Taxi Gauche Records, 11.04.2025)
Die Platte der Schweizer drehte sich nur einmal auf meinem Teller und schon war ich verzückt von der ansteckend guten Laune. Wenn es fuzzt, dann tut es das so richtig schön mit dicken Eiern. Wenn es stoisch monoton den Krautrock-Move anschlägt, wirst Du hypnotisiert. Wenn sich Neo Psych und Shoegaze verabreden, wirst Du sanft psychedelisch ins Nirvana gegroovt. Fakt ist: “Liminality” macht Laune, ist geil produziert für diese Art Sound, wabert, dröhnt und rockt in perfekt aufeinander abgesteckten Partituren. Stell Dir vor, die Coolness, der Vibe der Black Angels trifft auf die verstrahlte Weirdness der Psychedelic Porn Crumpets, die sich noch King Gizzard & The Lizard Wizards mit ins Boot geholt hätten. Klingt gut? Ist auch gut! ‘The Onion Man’ fuzzt als Starter gehörig slow und heavy, das folgende ‘Reflections’ hat schon ordentlich Pfeffer im funkigen Groove (wie eine Fuzz/Stoner Rock Variante von Jane’s Addiction). Die fuzzigen Gitarren sind einfach ansteckend fröhlich stimmend und es brät so richtig aufs Hirn. ‘The Pull’ ist elektronisch aufgeheizter Trip/Krautrock mit hysterischem Gesang – definitiv mit gehörigem Knall inklusive.
‘Colossus I’ ist mit zappeligen Bassfiguren ein permanenter Unruheherd, der dafür melodisch schwebende mehrstimmige Gesang spielt auf Wolke 7. Der zweite Teil hingegen rockt um einiges fetziger nach vorne, ist simpel gehalten und macht gute Laune in jeglicher Hinsicht. Hippieske Flöten und nach vorn peitschender Groove legen im dritten Teil dann richtig Energie frei – zu empfehlen mit richtig schön Lautstärke auf den Boxen. ‘Pause Cigarette’ hat dann mit seinen sechs Minuten einen feinen krautigen simplen Flow, der durchgehend hypnotisiert und zeigt, wie wenig es manchmal braucht und trotzdem ist alles drin, was nötig ist. Die knalligen Riffs nörgeln, kosmisch wabernde Synths spinnen im Hintergrund vor sich hin – der perfekte Soundtrack für eine verrückte Animationsserie mit allerhand schrägen Figuren lost im Nirgendwo. ‘Blurred Sight’ geht funky und entspannt durch die Gehörgänge, ‘Happyness Relay’ hingegen scheppert simpel nach vorn, aber auch etwas am Ohr vorbei. Richtig schön verstrahlt und sommerlich frohlockend erinnert ‘Secluded’ an die besten Momente der sanft psychedelischen Seite der Black Angels, während der Abschluss ‘Upheaval’ nochmal mit lässigem Funk im Hintern und einigen prägnanten Bass-Texturen ordentlich Fuzz generiert. Fast durchgehend frohlocken die Schweizer mit gut unterhaltenden Fuzz/Psych-Sound, der sicher hier und da kleine Leerstellen beinhaltet, die aber nicht wirklich negativ ins Gewicht fallen. Mir zaubert die Platte im richtigen Moment Sonne ins Herz und das soll ja wohl was heißen!
Bewertung: 11/15 Punkten
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Alle Abbildungen wurden uns freundlicherweise von Sozius PR zur Verfügung gestellt.