
(18:36, CD, Digital; Eigenvertrieb, 25.4.2025)
Exotisch wäre wohl das Erste, was einen in den Sinn kommt, wenn man Cotoba anhörig wird. Weil die Band aus Seoul Post‘n Mathrock-ige Avancen mit ostasiatischem Pop verbindet, und derweil nicht nur nebenbei in der Muttersprache gesungen wird, alles zu einem seltsam somnambulen Klangteppich verwebt wird. Das vor allem weibliche Quartett um Sängerin/Gitarristin DyoN Joo, das in seiner Heimat schon so etwas wie eine Hausnummer ist und seit 2019 Alben veröffentlicht, webt mal zart ziseliert, mal eruptiv aufbrausend Postrockhymnen mit asiatischem Flair, die, wenn die manchmal arg überambitionierten Gitarrenausbrüche nicht wären, haarscharf am Pop vorbeischrammen würden. Hochmelancholisch dramatisiert man sich durch Kleinode wie ‘Syhi’, ‘Ice Sea’ oder ‘今t合 (Contigo)’, klingt einmal Bossa-like (‘Away Home’, das sich nach und nach zu einer beeindruckenden Größe in Postrock aufschaukelt), mal nach verhaltenem Shoegaze (der sich mit ‘Sin’ im spektakulären Finale gar nicht einmal so verhalten gibt). Nach knapp zwanzig Minuten ist dann leider aber schon Schluss, obwohl man sich jetzt gerade eingegroovt hat…
Bewertung: 9/15 Punkten
Line-up:
Dafne – guitar, producer, electric piano
Minsuh – drums
Hyerim – bass
DyoN Joo – vocal, guitar, electric piano
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