Yelena Eckemoff – Scenes From The Dark Ages

Yelena Eckemoff - Scenes From The Dark Ages (unsigned, 28.03.2025) COVER
Yelena Eckemoff – Scenes from the dark ages

(104:56; Digital, Vinyl; L&H Production, 28.03.2025)
Yelena believes in hard work, God’s guidance, humanism, and eternal love.
Ähm ja, das erklärt Einiges. Wer jetzt noch Lust zum Weiterlesen hat, kann hier etwas über diese Musikerin erfahren und meinen Höreindruck von ihrem neuen Album “Scenes from the Dark Ages”. Geboren 1962 in Moskau lernte sie mit vier Jahren Klavier nach dem Gehör spielen und wurde mit sieben Schülerin eines Musik-Elitegymnasiums. Es folgten alle Etappen einer klassischen Karriere als Musikerin: Studium, Master in Klavier und Pädagogik, Anstellung als Klavierlehrerin in einer Moskauer Musikschule, Konzerte, erste Jazzprojekte. Bis zu diesem einen Schlüsselerlebnis 1987, als sie ein Konzert von Dave Brubeck in Moskau erlebte und in diesem Moment entschied, dass ihre Zukunft im Jazz läge und sie ihr Leben in diese Richtung lenken wolle. So emigrierte sie 1991 mit ihrem Mann und drei Kindern nach Amerika und baute sich dort ein neues Leben im ländlichen North Carolina aus. Inbegriffen Klavierstunden, 22 Jahre Arbeit als Kirchenorganistin und Chorleiterin. Wer jetzt noch immer weiterlesen möchte, dem sei erzählt, dass sie 2010 keine wirkliche Erfüllung in ihrem lokalen Musikumfeld fand und sich mit einer Reihe eigener Kompositionen sowie vielen Ideen im Gepäck virtuell im Internet aufmachte, die wahre Jazzwelt zu entern. Schnell ergaben sich einige wichtige Kontakte und seit ihrem Debüt 2010 veröffentlicht sie regelmäßig Alben.

Yelena Eckemoff Sextet

Dieses jetzt hier präsentiert ein mittelalterlich eingefärbtes Oeuvre, das sich selbst im Prog einordnet und von vielen Hörern sicher auch als solcher empfunden werden wird. Ja, es ist wirklich gar nicht mal schlecht. Nette Kompositionen, alles in einer angenehmen, wenig variierenden Lautstärke, ja und da sind auch ein paar längere Tracks – und schon isses Prog. Long Track ist ein ganz klares Indiz für Prog. Isso. Sorry, das musste jetzt raus.

Also, ich höre sehr schöne Arrangements, hervorragende Musiker, zarte Melodiebögen, die ich nach zwei Minuten schon wieder vergessen habe, es ist alles sehr schön gespielt, es ist alles prima. Prima im Sinne von: Mainstream. AOR Prog. Melodisch und Wohlfühlmusik. Wem diese Art Musik gefällt, der liegt mit Yelena Eckemoff genau richtig.

Noch eine kleine Anekdote am Rande: Sie war schon als Kind genauso begabt als Malerin wie als Musikerin, entschied sich jedoch, den Fokus auf die Musik zu legen – ihre Eltern hätten die malende Kunst bevorzugt, da die Ausbildung kürzer dauerte und schon andere Familienmitglieder bekannte Maler waren. Seit ihrem 2013er Album “Lions” sind alle ihre Artworks aus eigenem Pinsel bzw. Bleistift und auch die Liner Notes sind selbstverfasst, da sie sich auch als Poetin wohlfühlt.

Meine Bewertung? Ja, was soll ich sagen? Nach all meinen Recherchen werde ich jetzt in ihrem Backkatalog mal Jazzalben heraussuchen, denn Talent hat sie.

Fans von Melodic Prog werden dieses Album lieben und derer gibt es immer mehr, nach den Line-ups von großen Open Air Festivals zu urteilen. Für mich ist es niveauvoller Wohlfühlprog.
Bewertung: 9/15 Punkten


Scenes From the Dark Ages von Yelena Eckemoff

Line-up:
Yelena Eckemoff – piano, keyboards, and compositions
Carlo Nicita – flutes
Riccardo Bertuzzi – electric guitar
Eloisa Manera – acoustic and electric violin
Riccardo Oliva – electric bass
Trilok Gurtu – drums and percussion

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Alle Abbildungen wurden uns freundlicherweise von Earsplit PR zur Verfügung gestellt.