(44:19; CD, Digital, Vinyl; Apollon Records, 19.04.2024)
Apollon Records steht für die Förderung und Vermarktung von zahlreichen Vertretern u.a. auch des norwegischen Progressive Rocks beziehungsweise verwandter Genres. Zumeist handelt es sich um Szene-Bands und -Musiker, die hierzulande eher weniger bekannt sind. Die aus Oslo stammende Stoner-Psychedelic-Progressive-Rock-Band Sunface gehört zu diesen. Acht Jahre nach ihrem Debütalbum “Observatory” erschien im Frühjahr 2024 der Nachfolger “Cloud Castles”. Mangels Kenntnis des Debüts stellt sich an dieser Stelle nicht die Frage nach einem direkten Vergleich. Das aktuelle Album zeigt eine durchgehende Atmosphäre mit viel Stoner und spacig-psychedelischem Rockambiente, schwebenden Melodien, düsteren Riffs, jamartigen Improvisationen und charismatischem Gesang. Die stellenweise eingefügten Tribal Percussions, u.a. bestehend aus Djembe, Congas, Tablas, bieten eine ganze Reihe von Sounds und Klangfarben, mit denen eigene moderne und detaillierte Geschichten erzählen werden. “Cloud Castles” bietet ordentlich komponierten Rock, originell und dabei auch noch auf eine eigenwillige Art und Weise eingängig. Wie schon mehrfach bei norwegischen Künstlern beobachtet, verstehen auch Sunface viele Elemente zu vereinen und eine ganz besondere Stimmung zu erzeugen. Vermutlich hatte die einzigartige norwegische Landschaft in Verbindung mit der hochgelobten, heimischen Musikkultur auf die Entwicklung von Sunface einen nicht zu unterschätzenden Einfluss. Das alleine macht “Cloud Castles” natürlich nicht aus, die Norweger schauen zudem über ihren Tellerrand und verarbeiten zudem Einflüsse aus afrikanischer und nahöstlicher Musik. Für viele Progressive-Rock-Freunde dürfte das Album in seiner komplex, vielfältigen Ausrichtung nicht so leicht verdaulich sein. Bleibt abzuwarten, ob die Norweger damit ein breites und aufgeschlossenes Publikum ansprechen können und werden. Wer sich aber auf eine besondere Form der meditativen Klangreise begeben möchte, für den könnten Sunface aus dem hohen Norden Europas vielleicht die passende Reisebegleitung sein.
Bewertung: 9/15 Punkten
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Line-up:
Ole Ulvik Rokseth (Taiga Woods, Gundelach, HYMN, SÂVER) / Bass Guitar
Jon Haugnes Karlsen / Electric Guitar, Bass Guitar, Lap Steel Guitar, Vocals
Maciej Mustafa Giżejewski – Percussion, Djembe, Congas, Tabla
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Abbildungen mit freundlicher Genehmigung: Sunface / Apollon Records