(33:33; Vinyl, CD, Digital; Apollon Records; 07.03.2025)
Vintage Hard Rock für Fans von Black Sabbath, Deep Purple, Led Zeppelin, Witchcraft, Graveyard und Kadavar. Ja der Genre-Fan versteht es schnell, hier gibt es nicht den güldenen Löffel in Sachen Originalität. Die Norweger aus dem regnerischen Bergen werden hier auch mit ihrem dritten Studio-Album keine neue Krone der Genre-Schöpfung. Mit knapp 33 Minuten will man quantitativ schon mal überhaupt nicht übertreiben. Kurzweiligkeit darf man dem Album ohne weiteres zuschreiben, so oder so. Kantige Riffs, ein Sound zwischen organisch und angenehm Vintage. Poliert ist hier nichts, die Genre-Stereotypen greifen hier ganz klar und man ist handwerklich klar im Auge des Sturms und lässt nichts anbrennen. Doomiger, spröder Oldschool Hardrock, viel Black Sabbath und Deep Purple mit netten kleinen atmosphärischen Gimmicks in den Details, die zu gefallen wissen.
‘Beyond The Horizon’, der Opener hat mit vielen Einflüssen des Classic-Rock und geiler Hook erstmal Ohrwurm-Charakter. ‘The Blade’ schummelt und bedient sich in den Riffs bei ‘Whole Lotta Love’, nur dass hier Ozzy singt. Die schmissige, dreiminütige Single ‘You And I’ zeigt die Jungs eher von den Queens Of The Stone Age inspiriert, man rockt schön straight und poppig auf den Punkt. Das hat Schmackes und würde der Platte hier und da mehr noch gut zu Gesicht stehen. Dann wären da noch die die sinistren Gitarrenakkorde im achtminütigen ‘The Gales’, die düster und stimmungsvoll Atmosphäre schaffen. Die akzentuierten, psychedelisch verfremdeten Vocals schmücken das Ganze zusätzlich sehr passend aus. ‘From Below’ ist schön gruftiger Sound im klassischen Black Sabbath Oeuvre, aufgepeppt mit kleinen psychedelischen Sound-Spielereien. Das ebenfalls sehr kurze ‘Lost At Sea’ klingt nach Gloom and Doom mit spröden Riffs und hier und da atmosphärischen Licks, während das straighte und simple Titelstück mit einfachen Riffs und knochentrockenen Harmonien/Rhythmen jedem Traditionalisten in Sachen Retro Hardrock ein wohlwollendes Nacken-Programm verschaffen sollte. Die frühen Witchcraft waren ebenfalls immer sehr minimal in ihrer Auslegung, faszinierten aber durch den Gesang eines M.Pelander. Dies will den Norwegern nicht gelingen, dabei machen sie mit ihrer Low-Budget Variante und dem Handwerklichen dazu überhaupt nichts falsch. Gute Genre-Platte, die Puristen nicht über- bzw. herausfordern wird, aber mit knapp 33 Minuten sicher über die Ziellinie musiziert.
Bewertung: 10/15 Punkten
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Line-Up:
Vegard Bachmann Strand – Guitar and vocals
Odd Erlend Mikkelsen – Guitar and vocals
Evind Standal Moen – Bass
Amund Nordstrøm – Drums
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Rezensionen:
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Alle Abbildungen wurden uns freundlicherweise von Apollon Records zur Verfügung gestellt.