(41:39, Vinyl, Digital, Kozmik Artifactz, 05.11.2023/21.02.2025)
Ganze anderthalb Jahre nach dem offiziellen (digitalen) Release kommt das IAH-Überalbum “V” nun endlich in haptischer Form. Die Argentinier (IAH steht, ganz nebenbei, für Incredible Argentinian Heavyness) haben mit ihrer Fullhand auf jeden Fall ihr ambitioniertestes, facettenreichstes und beeindruckendstes Werk abgeliefert. Sechs Tracks schwer, drei davon über acht Minuten mächtig, wird der von dem Trio gefahrene instrumentale Crossover aus Postrock’n Metal, Space und Progressive Rock tatsächlich und kontinuierlich auf die Spitze getrieben.
‘Kutno’ heißt erst einmal der Opener, der mit zehn Minuten dann der Longtrack des Albums schlechthin ist und der sich nach einem ambienten Grundrauschen in ein Tohuwabohu aus effektgeladenen Breaks, Stakkato-behafteten Riffings und plötzlichen Temperamentsausbrüchen hineinsteigert. An dieser Stelle kann dann erst einmal das Pflichtfeld “progressiv” abgehakt werden, wobei hier eben eher Animals As Leaders- als Dream Theater-progressiv gemeint ist. Und IAH haben, ob der epischen Spielzeit, dann auch noch die Zeit für melancholische Zwischentöne. ‘Madre de los suspiros’ ist ein Heavy Monster mit der Priorisierung “Riff”, ‘Yaldabaoth’ startet doch tatsächlich mit einem kuschelrockigen Gitarrenthema à la Scorpions, geht dann aber schlagartig in headbangende Stonerrock-Ekstase über. Gut, der Kuschelkurs wird mit dem Interimstune ‘Sono io!’ dann doch noch einmal angerissen, die beiden mit beeindruckendem Abwechslungsreichtum glänzenden Mächtigkeiten ‘Sentando en el borde de una pregunta’ und ‘Las palabras y el mar’ beschleunigen aber noch einmal auf der langen Zielgeraden.
Bewertung: 12/15 Punkten
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Besetzung:
Juan Pablo Lucco Borlera – bass
Mauricio Condon – guitars / synthesizers
José Landín – drums
Abbildung: IAH