(57:04, Digital, CD; Glass Castle Recordings/Just For Kicks, 04.03.2025)
Die Band aus London mit dem langen Namen hat’s wieder getan. Das mittlerweile achte Album erscheint wie bei ihnen üblich in einem schicken Digipak mit Textbuch und weiteren Informationen. So macht Musikhören Spaß. Natürlich nur wenn die Qualität stimmt. Darüber braucht man sich bei den Engländern aber keine Sorgen zu machen. Wer nämlich auf den Sound des Duos steht, dem dürfte das neueste Werk zweifellos gefallen, denn es gehört definitiv zu den besseren ihres Schaffens.
Das Album handelt von Physikprofessor Heisenberg, Nobelpreisträger in Physik in 1932, aber auch umstrittener Charakter beim Versuch unter Hitlers Regime eine Kernwaffe zu bauen. Da jeder diese Geschichte bei Freundin Wiki selbst nachlesen kann, beschränke ich mich hier aber auf die Musik. Hats Off Gentlemen spielen schon seit Jahren in ihrer eigenen Progwelt, die zwischen Elektronik, zeitgenössischer Klassik und Rock pendelt. Die Band ist aber schwer in eine Schublade zu stecken, dafür nehmen die Kompositionen auf diesem Werk zu viele Wendungen. Soundtechnisch ergibt sich für den Musikfreund dann noch die Möglichkeit, selten oder noch nie gehörte Töne zu entdecken. Auf früheren Alben der Band bin ich, trotz dieser positiven Aspekte, aber hie und da mal abgedriftet. Das lag an den manchmal zu flachen Kompositionen, die aber immer neben sehr starken Songs standen. Das passiert hier nicht. Die Gentlemen schaffen es, ein durchgehend stringentes Album mit starken Kompositionen vorzulegen. Einige davon kommen sogar ohne Texte aus und gehören zu den stärksten Tracks, die ich je von ihnen gehört habe wie ‘Cause And Effect’. Es wäre aber ungerecht, hier einzelne Songs hervorzuheben, denn das Album hat einen Flow, wie man ihn oft auf anderen Alben von einer Stunde Spielzeit vermisst. Da die Musik aber trotz vermeintlicher Leichtigkeit nicht sofort hängen bleibt, bleibt das Hörvergnügen wohl länger erhalten.
Somit empfehle ich den Lesern unserer Seiten, der Band eine Hörchance zu geben. Es dürfte in den meisten Fällen eine längere Freundschaft werden, vielleicht eine noch längere als der furchtbar lange Name der Band.
Bewertung: 11/15 Punkten
Tracklist:
01. Certainty 7:01
02. Everything Changed 4:09
03. The Ultraviolet Catastrophe 2:55
04. Copenhagen 5:15
05. Cause And Effect (But Not Necessarily In That Order) 5:58
06. The Uncertainty Principle 8:43
07. Inside The Atom 6:54
08. The Think Tank 3:57
09. One Word That Means The World (Arkhipov) 4:22
10. Between Two Worlds 4:17
11. Living With Uncertainty 3:33
Line-up:
Malcolm Galloway – lead and backing vocals, guitars, keyboards, synths, programming, producer, mixing/mastering
Mark Gatland – bass, chapman stick, keyboards, synths, modular synths, additional guitars, co-producer, vocal/flute engineer
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