Dark Driven – From the Unbeliever

Dark Driven - From the Unbeliever (Hammerheart, 21.03.2025) COVER(46:36; CD, Digital, Vinyl; Hammerheart Records, 21.03.2025)
Mit prominenter Unterstützung von Dan Swanö gibt es dank der schmissigen Produktion schon mal einiges auf der Habenseite dieses Debüts aus dem hohen Norden. Die Schweden spielen eine rockig grundierte Variante des dunklen Metal, wie er zwischen Mitte der Neunziger bis kurz nach der Jahrtausendwende populär und angesagt war. Bands wie Moonspell, Rotting Christ und vor allem Sentenced waren durch die Fließbandproduktionen im Woodhouse schwer im Kurs, veröffentlichten fleißig ein düsteres Album nach dem anderen. Viele Klassiker entstanden, aber klar, der Trend des sogenannten Gothic oder Dark Metal war doch sehr endlich, da sämtliches Epigonentum das Genre zermürbte. Was kann Dark Driven anno 25? Eine für Swanö-Verhältnisse sehr raue, verwaschene Produktion gibt “From the Unbeliever” etwas Unkonkretes. Der Gesang von Joachim Rimhagen ist rau und düster, ein eher sanftes Growling, und erinnert mich an Fernando von Moonspell, wenn der sich mal in urwüchsigere brachiale Gefilde begeben hat.

Im fast durchgehenden Midtempo rocken die Skandinavier, spielen hier und da mit kleineren Ausschlägen in extremere Schattierungen, ohne wirklich Black-oder Death Metal-Allüren zu entwickeln. Für klassischen Dark/Goth Metal ist die Chause zu raubeinig, allein der richtig große melodische Moment bleibt fast durchgehend aus. Es stört nichts offenkundig, die Riffs knallen hier und da ordentlich. Gelegentlich Goth-Rockige Parts, die an Unto Others und ähnliche Vertreter erinnern, bringen Farbe ins Spiel. Gerade wenn es wie im eher sanft fließenden ‘Never Mind The Pain’ schöne melodische Gitarren gibt, alles eine Nuance klarer und leichter klingt, offenbaren sich feine melodische Details, die an starke Momente der Briten von Paradise Lost erinnern. Die Schose ist durch den fast ausschließlich im selben rauen Timbre vortragenden Sänger einer gewissen Eintönigkeit unterworfen, was Potential verschenkt, ist doch die Produktion nebst Atmosphäre Genre-Freunden zugewandt. Hier mal ein Hauch hymnisch mystischer Synths, da mal satter Doom, die Ausschläge sind marginal, aber man ist bemüht, mit kleinen Gimmicks die Sache am laufen zu halten. Wirklich was zu meckern gibt es nicht, an frühe Katatonia erinnernde Riffs wie in ‘Dressed Divine’ rocken satt und haben natürlich dank des Szene-erfahrenen Produzentengott Swanö grundsätzlich ihre Qualitätsmerkmale. Etwas hymnischer Nordic Metal im Insomnium-Stil wie in ‘A Song For Revenge’ macht auch nichts falsch, reicht aber nicht an die großen Momente des Metiers heran. Ich hätte mir hier und da mehr Feinschliff an den Melodien und Abwechslung gewünscht. So bleibt es ein solides und kraftvolles nordisch düsteres Dark-Metal-Release, das für Freunde der benannten Bands ein Antasten allemal wert sein sollte.
Bewertung: 10/15 Punkten

From The Unbeliever von Dark Driven

Line-up:
Joakim Rimhagen – Guitars, Keys
Filip Leo – Lead Guitars, Vocals, Bass, Keys
Nir Nakav – Drums

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Die Abbildungen wurden uns freundlicherweise von Hammerheart Records zur Verfügung gestellt.