Sounds Of New Soma – The Story Of Sam Buckett
(46:51, Vinyl, Digital, Tonzonen/Cargo, 14.02.2025)
Es ist an der Zeit, einem Mann eine Laudatio zu widmen, der, wie kein anderer, die Welt hätte verändern können. Wenn man ihn denn wahrgenommen hätte. Weitab jeglicher Forschungsstationen werkelte Sam Buckett im Amerika der 1920er Jahre mit einem kleinen Team an Möglichkeiten für interstellare Raumfahrten, bespielte nebenbei die erste CD mit Grindcore und erfand den Döner lange bevor dieser zum Fastfoodhit avancierte. 1929 verschwand er auf Nimmerwiedersehen mit seinem Ektoplasma-betriebenen Spaceship in den Tiefen des Weltalls und ward vergessen. Bis jetzt, wo die beiden Protagonisten des Sounds Of New Soma einen kleinen Zeitungsausschnitt aus einer vor einhundert Jahren veröffentlichten Zeitung fanden, auf welchem neben Albert Einstein, Nikola Tesla und Werner Heisenberg eben jener Sam Buckett zu sehen war.
Diese Entdeckung lechzte quasi nach einer Story in Sound beziehungsweise in Sounds Of New Soma. Und, da man etwas zu vermitteln hatte, löste sich das hinter allem stehende Duo Alexander Djelassi und Dirk Raupach von altbewährten, in Longtracks definierten Lösungsansätzen und präsentiert an dieser Stelle auf seinem dreizehnten Album Single-formatige Tunes zwischen Pink Floyd und Tangerine Dream. In zwölf Instrumentals vermitteln uns Sounds Of New Soma die spannende Geschichte eines Außenseiters, die in ‘Rhode Island 1929’ ihren Anfang nahm und mit der ‘Merkurkanone’ ein letztes Lebenszeichen zu uns herab sendet. Progressives (‚Nahpunkt‘) kollidiert dabei mit Pink Floyd Artrock (‚Surreal Journey‘), Berliner Schule (‚Liquide Gravitation‘) und flirrendem Electro-Space (‚Himmlischer Wanderer‘, ‚Twin Suns‘), wobei einem in den meistens drei- bis vierminütigen Stillleben die Grenzen der eigenen Vergänglichkeit aufgezeigt werden.
Bewertung: 10/15 Punkten
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Abbildung: Sounds of New Soma