![Pinhead – Egomessiah (NoCut Music GbR/SPV, 31.01.2025) COVER](https://www.betreutesproggen.de/wp-content/uploads/2025/01/PINHEAD-EGOMESSIAH-300x300.png)
Obwohl The Hirsch Effekt in den letzten Jahren gefühlt dauerhaft auf Tour waren – wir haben sie zuletzt noch im November in Neunkirchen auf dem Gloomaar Festival spielen sehen – und im März 2025 schon wieder die nächsten Konzerte anstehen, hat Bandmitglied Ilja John Lappin (Bass und Gesang) doch zwischenzeitlich irgendwie die Zeit gefunden, ein erstes Solo-Album unter dem Alias Pinhead aufzunehmen. Ein Name, der bei vielen Film-Fans die Glöckchen läuten lassen dürfte. Denn in der Horrorfilm-Reihe “Hellraiser” ist Pinhead der Antagonist, ein androgynes, masochistisches Wesen, dessen Kopf mittels Rasierklingen quer und längs eingeschnitten wurde und dem an den Schnittpunkten der Wunden Nägel in den Schädel getrieben wurden. Ein Zenobiten-Priester, ein Forscher in den weiteren Regionen der Erfahrung, der für manche als Inkarnation des Bösen gilt, anderen hingegen als Heilsbringer erscheint.
Für Lappin wurde Pinhead zur Identifikationsfigur bei der Realisierung seiner musikalischen Ideen – einem Ventil für seine Gefühls- und Gedankenwelt. Ein Sinnbild für das Schöne und Schreckliche der menschlichen Individuation und für die Aufspaltung des Selbst.
Das Konzeptalbum “Egomessiah” spiegelt diese Dissonanz in Lappins persönlichen und gänzlich in englischer Sprache gehaltenen Texten wider und erzählt vom Zerbrechen und Neu-Zusammensetzen, dem Abschied von indoktriniertem Gedankengut und den Geistern der Vergangenheit. Vom Aufbruch aus einer alten Welt und der Zuwendung zu allem Neuen – und vor allem zu sich selbst. Ähnlich wie die Alben der Hirsche ist auch “Egomessiah” äußerst kontrastreich: einerseits derbe aggro, wie etwa der heftige Einstieg mit ‘Lapse’, der Extreme Tech Metal in ‘Absurdist’ oder auch das stakkatohafte ‘Used Future’ zeigen…
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…andererseits aber auch äußerst eingängig und melodisch, wie die Singalong-Refrains von Stücken wie ‘In Recent Times’ oder ‘I I I’ beweisen…
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…und manchmal auch tief melancholisch, wie im akustisch gehaltenen, von der Xandria-Frontfrau Ambre Vourvahis eingesungenen ‘Counterfate’, im orchestralen Instrumental ‘Serene Day’ oder auch im elektronisch gehaltenen ‘Lonefall’ zu hören ist.
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Stilistisch ist “Egomessiah” dabei sogar noch facettenreicher als die Musik von Ilja John Lappins Hauptband – gleichzeitig aber auch ganz anders als alles, was man bisher von The Hirsch Effekt gehört hat. Denn Lappin erweitert den Progressive Artcore seiner Hauptband um Elemente aus Gothic, Industrial und Electro. Ein Stück wie die großartig von Post-Metal-Vibes durchdrungene Nummer ‘Violetor’, bei der sogar Parallelen zu Clawfinger und Marillion (die letzten 40 Sekunden) zu finden sind, wäre bei The Hirsch Effekt jedenfalls kaum vorstellbar.
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Die manchmal krassen stilistischen Sprünge zwischen den einzelnen Stücken, die die oben beschriebenen Dissonanzen deutlich machen sollen, sind dabei nicht immer leichte Kost. So folgt das Album einer hochfrequenten Stimmungskurve, deren Ausschläge von sehr sanft bis extrem heavy reichen.
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Die einzelnen Tracks hingegen sind in der Regel, trotz manchmal deftiger Ausbrüche, stringenter und zugänglicher als das meiste, was man von The Hirsch Effekt gewohnt ist – was “Egomessiah” zwar genauso schizophren, aber weniger chaotisch wirken lässt als klassisches Hirschfutter.
Bewertung: 12/15 Punkten
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![Pinhead – Egomessiah (NoCut Music GbR/SPV, 31.01., FF)](https://www.betreutesproggen.de/wp-content/uploads/2025/01/PINHEAD_130924_Christoph-Eisenmenger-340-300x200.jpg)
Ilja John Lappin
Gastmusiker:
Simon Schröder – drums
Christopher Peyerl – additional guitars & piano (‘Violetor’, ‘Stigmatizer’ & ‘Lower Lights’)
Hannes Kelch – additional guitars, acoustic guitar &mandoline (‘Violater’, ‘In Recent Years’ & ‘Counterfate’)
Ambre Vourvahis – vocals (‘Counterfate’)
Tobzen – spiritual guidance
Diskografie (Studioalben):
“Egomessiah” (2025)
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Alle Abbildungen wurden uns freundlicherweise von Oktober Promotion zur Verfügung gestellt.