Paleface Swiss – Cursed

Paleface Swiss - Cursed (Blood Blast Distribution, 03.01.2025) COVER(28:39; Vinyl, CD, Digital; Blood Blast Distribution, 03.01.2025)
Ursprünglich firmierten Paleface Swiss unter dem Namen Paleface, doch sah sich das Quartett aus Zürich 2023 dazu gezwungen, seinen Namen zu ändern, da der US-amerikanische Singer/Songwriter Daniel Johnston schon länger unter dem Alias Paleface bekannt war.

“Cursed” ist nun das erste Studioalbum, das die Schweizer unter ihrem neuen Bandnamen aufgenommen haben, nachdem sie mit “Chapter 3: The Last Selection” (2020) und “Fear & Dagger” (2022) schon zwei Alben als Paleface veröffentlicht hatten. An der musikalischen Ausrichtung hat sich bei den Eidgenossen dabei nur wenig geändert, auch wenn das Intro ‘Un Pobre Niño Murió’, in dem die Klänge eines von den Kanaren stammenden Schlaflieds zu hören sind, erst einmal anderes vermuten lässt. Doch wenn Sänger Marc “Zelli” Zellweger, Gitarrist Yannick Lehmann, Bassist Tommy Lee und Schlagzeuger Colin “CJ” Hammond einem dann mit ‘Hatred’ einen knüppelharten Balken vor die Stirn knallen, weiß man, dass man mit Album Nummer drei noch immer in der Schnittmenge aus Deathcore und Beatdown unterwegs ist.

Ab in den Moshpit kann es da nur heißen, wenn ein Deathcore-Kracher wie ‘My Blood Is On Your Hands’ aus den Boxen dröhnt.

Allerdings tendiert man mit “Cursed” etwas mehr in Richtung Mainstream – wenn man das bei einer Musikrichtung wie Deathcore überhaupt sagen kann – denn Stücke wie ‘…And With Hope You’ll Be Damned’ oder ‘Love Burns’ weisen starke Parallelen zu Slipknot auf.

‘Don’t You Ever Stop’ hingegen lässt aufgrund des Gesangstils und seiner Rhythmik Erinnerungen an die Sepultura der 90er-Jahre aufkommen. Und dass man mit ‘Enough’ dann anfangs so derb krass in Richtung Hip-Hop tendiert, das ist man von den Schweizern in dieser Form auch nicht gewohnt. Neu ist auch, welch großen Stellenwert Melodien einnehmen – so trifft man beispielsweise in den industrialgeschwängerten Klängen von ‘Youth Decay’ nicht nur auf tiefe Death-Growls, sondern auch auf einen eingängigen Chorus, was auch Hörer außerhalb der Deathcore-Szene begeistern dürfte.

Insbesondere für Fans, die mit reinem Deathcore eigentlich nichts am Hut haben, es aber heavy, groovy, aggressiv und tanzbar mögen, könnte “Cursed” ein interessanter Anspieltipp sein – insbesondere auch deswegen, da Paleface Swiss es mit einer Laufzeit von nicht einmal 30 Minuten gut sein lassen und dadurch eine dauerhafte Überforderung ihrer Hörer vermeiden.
Bewertung: 10/15 Punkten


CURSED von PALEFACE SWISS

Paleface Swiss - Cursed (Blood Blast Distribution, 03.01.2025)
Credit: Kriss Jakob

Besetzung:
Marc Zellweger – Vocals
Yannick Lehmann – Guitar
Tommy Lee – Bass
Colin Hammond – Drums

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Alle Abbildungen wurden uns freundlicherweise von Oktober Promotion zur Verfügung gestellt.