
Es ist mittlerweile fast 14 Jahre her, dass Dredg mit “Chuckles & Mr. Squeezy” ihr fünftes und bisher letztes Studioalbum veröffentlicht haben – und damit auf nur wenig Gegenliebe stießen. Ein von der Fanbase gerade deswegen umso heißer erwarteter Nachfolger ist bisher ausgeblieben, soll sich aber schon seit mehreren Jahren in der Mache befinden. Doch ob Album Nummer 6 jemals das Licht der Welt erblicken wird, steht womöglich genauso in den Sternen wie die Antwort auf die Frage, ob George R. R. Martin “The Winds Of Winter”, den sechsten Teil von “A Song Of Ice And Fire”, jemals fertigstellen wird.
So darf man sich als Fan der kalifornischen Band umso mehr darüber freuen, dass mit “To Live In A Different Way” von Love Is Noise gerade ein Album erschienen ist, das in großen Teilen auch aus der Feder der US-Amerikaner hätte stammen können. Denn insbesondere die klagende und emotional berührende Stimme von Sänger Cam Humphrey sowie die verträumten Soundscapes und die süßen Melodien weisen starke Parallelen zu Dredg auf. Zwar kann man “To Live In A Different Way” stilistisch nicht wirklich mit dem Sound irgendeiner Dredg-Veröffentlichung gleichsetzen. Doch haben sich Dredg ja auch von Album zu Album weiterentwickelt, sodass man nie mit Sicherheit sagen konnte, welchen Genre-Mix man von der nächsten Dredg-Platte zu erwarten hatte. Zwar würden Dredg, selbst wenn sie noch 100 Alben veröffentlichen würden, wahrscheinlich niemals so klingen wie Love Is Noise auf “To Live In A Different Way”, doch wäre dieses Album im Jahr 2011 anstelle des umstrittenen “Chuckles & Mr. Squeezy” veröffentlicht worden, so hätte es definitiv weniger Diskussionen darüber gegeben, ob es sich dabei überhaupt noch um Dredg handelt.
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Technisch vielleicht weniger progressiv als “El Cielo” oder “The Pariah, The Parrot, The Delusion”, verfolgt Cameron Humphrey mit diesem Solo-Projekt einen ähnlich visionären und grenzüberschreitenden Ansatz wie Gavin Hayes, Drew Roulette, Mark Engles und Dino Campanella, der deren musikalisches Grundgerüst um Elemente ganz unterschiedlicher Genres erweitert. So verströmen die verträumten, alles durchdringenden Soundscapes eine starke Shoegaze-Atmosphäre, die Electronica weisen Parallelen zu den Schotten von Boards Of Canada auf, und die rauen Gitarren erinnern immer wieder an Deftones, wohingegen die Melodien – insbesondere in den akustischen Momenten – eine leichte Britpop-Schlagseite haben. Zudem sind auf “To Live In A Different Way” auch immer wieder Elemente des Post-Hardcore zu finden. Und wenn Cameron Humphrey gelegentliche Screams in Gekeife übergehen, dann sind Love Is Noise sogar im Blackgaze neben Deafheaven angekommen.
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Trotz dieser vielfältigen Einflüsse muss man bei “To Live In A Different Way” von einem sehr kohärenten Album sprechen, das über einen wunderbaren Flow verfügt. Dass sich auch nach mehreren Durchgängen noch keine Melodien so richtig im Gedächtnis eingeprägt haben, ist vielleicht das Manko dieser Platte – vielleicht aber auch ein Qualitätsmerkmal, das für ihre Langzeitwirkung spricht.
Bewertung: 12/15 Punkten
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Cameron Humphrey
Gastmusiker:
Thomas Mellon
Louis Ginnamore
Lewis Smith
Adriana Mahsayeh – Cello
Diskografie (Studioalben):
“To Live In A Different Way” (2025)
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Alle Abbildungen wurden uns freundlicherweise von Oktober Promotion zur Verfügung gestellt.