(61:52, CD, digital, FTF Music/Bad Dog Promotion/Just for Kicks, 27.09.24/JFK-Import: 17.01.2025)
Ein Blick auf die Besetzungsliste legt nahe, dass dieses Album auch als eine Veröffentlichung aus dem Hause Nine Skies angesehen werden könnte, doch Keyboarderin Anne-Claire Rallo arbeitet hier mit ihren Mitstreitern unter dem Namen Frant1c, den man sich durchaus merken sollte, wenn man melodischen Neo/Sympho Prog mag. Zumal bereits jetzt klar ist, dass es ein Nachfolgealbum geben wird, auf das man durchaus gespannt sein darf. Sie ist übrigens nicht nur Initiatorin dieses Projekts, sondern auch federführend bei Bad Dog Promotion, eine durchaus interessante Adresse.
Auf diesem Album ist noch Rallos Ehemann Eric Bouillette, Gitarrist von Nine Skies und The Room, zu hören, der leider 2022 verstarb. Sie führte das Projekt weiter und hat nun unter neuem Namen dieses Konzeptalbum veröffentlicht, auf dem es um die Geschichte der beiden Protagonisten Charlie und Hope geht, die schon immer zusammen gelebt haben. Doch eines Tages erwachte Charlie in einer völlig zerstörten Welt – allein. Und macht sich auf die Suche nach Hope.
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Es ist also keine Überraschung, dass dieses Album bisweilen von einer tiefen Melancholie durchzogen ist, was sich schon im wunderschönen, rein instrumentalen Opener ‘Prologue (The Awakening)’ deutlich wird. Die sehr feinen Keyboardarrangements sprechen den Schreiberling direkt an und machen Hoffnung auf ein sehr gelungenes Werk. Einen gewissen dramaturgischen Effekt erzielt man durch die Einbindung von Sprechpassagen, die nicht nur im Eröffnungstrack zu hören sind. Das Zusammenspiel von Klavier und Geige funktioniert hier perfekt, und das ist nicht nur auf diesem Track so. Auf den sehr gelungenen Einstieg folgt mit ‘Come Back to Earth’ die erste Nummer mit Gesang, wobei einem die Stimme gleich bekannt vorkommen kann, denn es handelt sich um Martin Wilson, der schon bei Grey Lady Down, The Room oder ebenfalls Nine Skies zu hören ist, und hier Charlie verkörpert, während die Rolle der Hope von Helen Tiron (Sun Q) übernommen wird.
Auf ‘Where Have You Been’ sorgt das Saxofon von Laurent Benhamou für eine sehr gelungene Abwechslung, während sich der Refrain schnell in den Gehörgängen festsetzt. Darauf folgt mit dem 13½ – minütigen ‘The Ballad of Peggy Pratt’ der einzige Longtrack des Albums. Hier zeigen sie dann, dass sie auch durchaus mal eine etwas härtere Gangart einschlagen können, auf harte Riffs folgt dann ein typisch postrockiges Anschwellen der Gitarrenwand, das schließlich von einem Klaviersolo abgelöst wird – sie sind also durchaus nicht nur im lupenreinen Neo Prog unterwegs. Kaum gesagt, endet das Stück dann aber mit einer typischen hymnischen E-Gitarre in bester Neo-Prog-Tradition.
Erst nach über einer halben Stunde kommt Hope alias Helen Tiron in ‘Sweet Confusion’ im Duett mit Wilson zum Einsatz, und sie weiß gleich zu überzeugen. Hier und auch in diversen anderen Tracks wirken gerade die orchestralen Arrangements etwas schwermütig und verbreiten eine intensive Atmosphäre, was auch für den Beginn von ‘On The Run’ gilt, auf dem mit Steve Anderson ein weiterer Musiker von The Room an der Gitarre soliert. Auch auf ‘A New Path’ wird mit harten Riffs und Post-Rock-Ausflug gearbeitet, doch auch hier, typisch für die Songs von Frant1c, wechselt plötzlich im letzten Drittel die Stimmung und sanftes Arrangement und akustische Gitarre übernehmen das Kommando. Und wie es sich für ein Konzeptalbum gehört: wo ein Prolog das Album beginnt, endet es standardmäßig auch mit einem Epilog. So auch hier, und zwar als Instrumental, das ähnlich stimmungsvoll ausfällt wie der Start.
Fortsetzung folgt, was eine gute Nachricht ist! Tendenz zu 11 Punkten (was sich nach dem ersten Hördurchlauf noch gar nicht so recht andeuten wollte).
Bewertung: 10/15 Punkten
Besetzung:
Anne-Claire Rallo – guitars / keyboards / piano / arrangements
Alexandre Lamia – guitars / keyboards / piano / arrangements
Eric Bouillette – guitars / violin / piano / backing vocals
Martin Wilson – vocals
Helen Tiron – vocals
Andy Rowe – spoken words
Alexis Bietti – bass
Johnny Marter – drums
Laurent Benhamou – saxophone (4)
Steve Anderson – guitar solo (7)
Guy Marro – vocals (2)
“Mixed and mastered by John Mitchell @ Outhouse Studios”
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Abbildungen: Frant1c