Echolot – Curatio

Echolot - Curatio (Sixteentimes, 04.11.2022) COVER(38:24, CD, Vinyl, Digital; Sixteen Times Music, 04.11.2022)
Die Betreuer unserer Seiten versuchen natürlich immer, so vielen Bands wie möglich eine Plattform zu geben, um deren Einspielungen zu besprechen. Auch die 2014 gegründete Schweizer Band Echolot ist somit auf unserer Seite, aber leider noch nicht mit ihrem letzten Album. Das wollte ich jetzt nachholen, obwohl das Album bereits vor rund zwei Jahren veröffentlicht wurde. Aber noch kein Nachfolgealbum erschienen ist. Bestellen kann man es schließlich immer noch und außerdem findet sich in unserem Land im Netz bislang keine andere Besprechung, was schade ist.

Echolot spielen einen Doom Metal allererster Güte und scheuen sich nicht vor eingestreuten Growls. Die Texte behandeln die Ausweglosigkeit und Abgründe der Menschheit, was den Fan dieses Musikgenres nicht überraschen dürfte. Die vier durchwegs langen Tracks greifen dabei fast nahtlos ineinander, so dass man den Eindruck eines einzigen Longtracks von 38 Minuten erhält. Dieser zieht sich schwerfällig wie ein überladener Truck dahin, bäumt sich zwischendurch mal kurz auf, wenn es bergab geht, ist aber ansonsten fast nur am Klagen und Lamentieren. Besonders der letzte Track ‘Wildfire’ schnürt dem Hörer den Hals fast zu mit seinen eindringlichen Growls, die unentwegt gegen die Lautstärke der Instrumente ankämpfen.

Doch bereits der Opener zeigt dem interessierten Fan, was eine Harke ist. Wem der Beginn noch etwas zahm erscheint, der wird schnell eines Besseren belehrt. Die Schweizer verstehen sich wunderbar auf die Abwechslung zwischen laut und leise, vertrackt und leichtfüßig. Das gefällt schon beim ersten Hör und wer sich die Mühe macht, das relativ kurze Album mehrmals hintereinander zu spielen, dem erschließen sich die Kompositionen recht schnell. Dennoch hat das Album Substanz genug, um nicht in der Reste Ecke zu verschwinden. Wer sich mal drauf eingelassen hat, der vergisst es nicht so schnell.

Wer also Doom nicht verachtet, der macht mit dieser Band nichts falsch. Gefällt sogar mir, ohne ein großer Fan der Musikrichtung zu sein. Es ist kompositorisch einfach gut und dazu auch noch sehr gut produziert.
Bewertung: 11/15 Punkten


Tracklist:

01. Burdens Of Sorrows 10:24
02. Countess Of Ice 10:39
03. Resilience Of Floating Forms 8:55
04. Wildfire 8:26

Line-up:

Lukas Fürer – vocals, guitar, samples
Renato Matteucci – bass, vocals, synths
Jonathan Schmidli – drums

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Abbildung: Echolot