(27:50; Vinyl, CD, Digital; Icons Creating Evil Art/Rough Trade, 21.02.2025)
“Where Gods Fear To Speak”, das letztjährige Album von Oceans Of Slumber, zählte zu meinen absoluten Highlights des Jahres 2024, woran die großartige Leistung der Sängerin Cammie Beverly nicht unerheblichen Anteil hatte. So muss ich an dieser Stelle gestehen, dass ich der von Gospel, Blues und Soul gefärbten Stimme von Cammie Beverly regelrecht verfallen bin – da kann man nur bedauern, dass nicht mehr solcher begnadeten Sängerinnen im Prog-Zirkus zu finden sind. Doch gehört zum musikalischen Gesamtbild von Oceans Of Slumber weit mehr als nur Cammie Beverlys Stimme, was einem auf ihrem Solo-Album deutlich zu Ohren geführt wird.
Denn obwohl man dem wunderbaren Gesang, der auf diesem Album zu hören ist, stundenlang zuhören könnte, passiert auf “House Of Grief” instrumental nichts, was an dieser Stelle Erwähnung finden müsste. Denn nachdem Oceans Of Slumber nach ihrem Ausflug in die Welt des Southern Doom and Gothic (“Starlight And Ash”) mit “Where Gods Fear To Speak” wieder den Bogen zurück zum Thrash und Progressive Metal der Vorgängeralben geschlagen haben, geht Cammie mit diesem Solo-Album einen Schritt weiter in die andere Richtung. So dreht sich auf “House Of Grief” wirklich alles um die Stimme der Dame und die mit ihr vorgetragen Texte. Die Musik, von der sie dabei begleitet wird, ist dabei zwar ansatzweise mit der auf “Starlight And Ash” vergleichbar, allerdings so ätherisch, zurückhaltend und unaufdringlich, dass sie nicht mehr als Mittel ist, um für Cammie Beverly und ihre Stimme die Bühne zu bereiten.
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Das ist zwar alles recht stimmungsvoll, aber an Spannung und Dynamik leider viel zu arm. Echte Begeisterung kommt für diese dezente und gefühlvolle Begleitung daher recht wenig auf. Zwar vermag es Cammie letztendlich doch, einen im Laufe der knapp halbstündige Spielzeit mit ihrer Stimme einzulullen, doch ist das im direkten Vergleich mit “Ashes And Dust” eindeutig zu wenig, und vor allem auch gefährlich: Ich selbst bin beim Hören des Albums mehrmals in der Badewanne eingenickt und abgedriftet.
Bewertung: 9/15 Punkten

Cammie Gilbert-Beverly – Singer
Dobber Beverly – Drums, Piano
Diskografie (Studioalben):
“House Of Grief” (2025)
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Alle Abbildungen wurden uns freundlicherweise von cmm zur Verfügung gestellt.