(41:07; CD, Digital; Nordic Notes, 21.02.2025)
“Áššu” ist wie Sisu. Nur in Joik! Und nicht ganz so martialisch. Der traditionelle Gesangsstil der norwegisch/finnischen Samen, der schon durch Künstler und Künstlerinnen wie Mari Boine oder Wimme weltweite Bekanntheit erlangte, geht mit der neuen Band um die Sängerin Ulla Pirttijärvi (Angelin Tytöt, Solju) nun in die zweite Runde. Mit Kenneth Ekornes an den Percussioninstrumenten, Olav Torget an der afrikanischen N’Goni, Gitarre und Electronics sowie Hildegunn Øiseth am Ziegenhorn als Gast veröffentlichen Áššu nun mit “Louteniegut” ihr zweites Album, bei dem via Ulla Pirttijärvi dem Joik eine Plattform gegeben wird. Der lautmalerische, rezitative Gesang kommt dabei ohne Worte aus sondern dient als rituelle Vorlage, um mittels verschiedenen Techniken der Tonerzeugung Geschichten zu erzählen, Geschichten, die eng mit dem Leben der Samen verbunden sind. So werden ob der thematischen Wiederholungen transzendente Stimmungsbilder erzeugt, denen etwas Schamanisches anhaftet.
Ein Joik ist ein Bestandteil unseres schamanischen Glaubens. Wichtig ist: Man joikt nicht über etwas. Man joikt die Dinge selbst, so dass sie anwesend sind.
Hierbei verschlägt es Ulla Pirttijärvi mit Áššu schon einmal in Refugien des Jazz (‘Luoddaerru’) oder auch der afrikanischen Savannen (‘Buoidda’).
Bewertung: 11/15 Punkten
Besetzung:
Ulla Pirttijärvi – Joik
Kenneth Ekornes -Percussion
Olav Torget – N’Goni, Gitarre und Electronics
Gastmusiker:
Hildegunn Øiseth – Ziegenhorn
Diskografie (Studioalben):
“Áššu” (2019)
“Louteniegut” (2025)
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Abbildungen: Áššu