Okay, okay, ich bin dann mal weg. Weil hier wieder eine Sache auf uns zukommt, die im Ganzen (nämlich mit über einer Stunde Laufzeit) so erst einmal konsumiert werden muss. Tonnen Von Hall – der Name ist Programm. Wenn man dann noch feststellen muss, dass hier Dreiviertel Anchor & Burden, nämlich Markus Reuter (Stick Men, Crimson ProjecKt), Alexander Dowerk und Asaf Sirkis am intellektuellen Lärmen sind, dann dürfte wohl so mancher Groschen fallen. Mit 21 verträumten Instrumentals hinterlässt der “Abdruck Vom Messer Im Herzen” dann tatsächlich einen ebensolchen.
Zwar nicht unbedingt im Herzen, wohl aber in den Trommelfellen und dem Gemüt. Gut, die Hälfte der progressiv krachenden Soundorgien, nämlich architektonische Klötze wie ‘Vorhalle’, ‘Blutrille’, ‘Herzkammer’ oder ‘Klingensaal’ sind einminütige Fragmente, dafür verlangen die elf Maintracks dem Hörer wieder jede Menge Aufmerksamkeit ab. Im spät-Crimson-esquem stahlharten Fieberwahn potenzieren Tonnen Von Hall den “Red”-Faktor zweistellig und auch wenn der “Abdruck” längst nicht so nervenaufreibend ist wie die Elaborate von Anchor & Burden, sind die Lautäußerungen nichts für eben einmal schnell nebenbei Hören. Mächtige Hallgewitter wie ‘Erdmantel’, ‘Kanister’ oder ‘Donnermesser’ sind progressive rockende Kriegsschauplätze, auf denen keine Gefangenen gemacht werden. In ‘Zivilisationsfolie’ werden die Tonnen Von Hall-Strukturen ein wenig aufgebrochen, wobei Asaf Sirkis‘ Konnakol ein wenig weltmusikalische Atmosphären ins Spiel bringt. Trivia: der Rhythmusgitarren-Part von ‘Kraken’ basiert auf einem Riff von Adrian Belew und das Schlagzeug von Asaf Sirkis wurde im Hannoveraner Horus Sound Studio von Frank Bornemann (Eloy) aufgenommen. Ich brauch jetzt aber erst einmal Urlaub.
Bewertung: 10/15 Punkten
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Abbildung: Tonnen von Hall