Innerspace – The Last Sign

Innerspace - The Last Sign (unsigned/Import: Just for Kicks, 15.11.2024) COVER
Innerspace – The Last Sign

(52:38, Digital, CD; Eigenveröffentlichung/Just For Kicks, 15.11.2024)
Die Kanadier bieten uns auf ihrem dritten Album seit 2011 eine gute Mischung aus mal krachenden, aber auch mal gefühlvollem progressiven Rock an. Man kann ihren Stil durchaus als Melodic Metal Progressive Rock bezeichnen. Das ist nicht despektierlich gemeint, denn ein eher gemäßigter (nicht mäßiger) Track wie das elfminütige ‘Dying Dream’ mit gelungener Solopassage auf der Gitarre kann auch alte Proghörer durchaus noch begeistern. Dass der Song auch mal härter anzieht ist dabei die Kirsche auf der Torte. Mit Phil Burton und Simon Arsenault sowie dem diesmal nicht an der Aufnahme beteiligten Marc-André Brunelle besitzt die Band drei Songschreiber die das Album gemeinsam komponiert haben. Interessant dabei ist, dass die zwei Letztgenannten eine abgeschlossene Ausbildung in klassischer Kompositionslehre an einer Musikschule in Kanada absolviert haben. Bei einem sakralen Track wie ‘Kyrie’ hört man diesen Einfluss deutlich heraus. Hervorzuheben wäre auch noch der Gesang von Phil Burton, der selbst schwierigste Passagen locker aus dem Effeff beherrscht.

Grundsätzlich sind die anderen Songs aber eine Spur härter und proggiger. ‘We Are One’ ist dabei der Beginn einer ca. 26-minütigen Achterbahnfahrt, die den Hörer hoch hinaus trägt um ihn dann wieder in den Abgrund zu stoßen mit zum Teil wilden Soli an Gitarre und Keys. Der Longtrack ‘Blurry Memory’ startet gefühlvoll mit Piano und A-Gitarre, baut eine sich langsam steigernde Spannung auf und lässt den Hörer lange zappeln bevor sich die Musik in einem Feuerwerk entlädt. Erst nach über acht Minuten lässt man die “Hunde von der Leine” und die Jagd nach schneller, höher, weiter beginnt. Metal-Elemente ziehen ein, die Gitarre rifft unerbittlich und dennoch bleibt es sogar für Nichtfans dieser Richtung interessant. Die tadellose Aufnahme ist da sicher nicht ganz schuldlos, aber auch die abwechslungsreiche Komposition ist in diesem langen Track ein Qualitätsmerkmal. Zum Schluss noch das ruhige ‘In Fine’ mit feinem Klavier und A-Gitarre.
The Last Sign by Innerspace

In zwölf Jahren nur drei Veröffentlichungen ist zwar nicht viel, aber die Qualität stimmt. Das Album richtet sich an alle, die gerne auch mal härtere Passagen mögen, ohne dass diese aber den Hörer erschlagen. Melodien werden bei Innerspace durchweg genutzt, um einen Kontrapunkt zu setzen. Und somit klingt das Album am Stück gehört zwar abwechslungsreich, aber irgendwie dennoch einheitlich und sinnvoll. Dazu die bereits von mir erwähnte Aufnahmequalität, die alle Instrumente sauber zur Geltung kommen lässt und selbst kleinste Feinheiten offenbart.
Bewertung: 11/15 Punkten


Tracklist:
01. Illusion Of The Day 3:35
02. Dying Dream 11:22
03. Simple Mirror 5:19
04. Kyrie 5:37
05. We Are One 3:28
06. Blurry Memory 17:06
07. In Fine 6:11

Line-up:
Phil Burton – lead vocals, guitar, piano, keyboards, glass harp, sound design, voices, percussion, artwork and producing
Simon Arsenault – guitar, backing vocals, pre-producing

Guests:
Kenny Serane – guitar
Thierry Clouette – bass
William Régnier – drums
Alexandra Negru – piano
Xavier Dumont – flute, backing vocals
Carmele Gauvin – backing vocals
Pamme Youance – backing vocals
Myriam Dufour – backing vocals
Frédérique Girard – backing vocals
Antoine Tessier – guitar, backing vocals
Olivier Allard – violin
Marilou Lepage – viola
Juliette Leclerc – cello
Pierre „Pedro“ Belisle – trumet, flugelhorn
Sébastien Parent – percussion
Bruce Pastor – voices

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Abbildung: Innerspace