Zwei Jahre nach ihrem zwölften Studioalbum “Banefyre” veröffentlichten Crippled Black Phoenix im November 2024 mit “The Wolf Changes Its Fur But Not Its Nature” und “Horrific Honorifics Number Two(2)” gleich zwei neue digitale Langspielplatten binnen zwei Wochen. Diese wurden in der CD-Version als Doppel-CD und in der Vinyl-Variante als Triple-LP zusammengefasst. Anlass dazu war das 20-jährige Jubiläum der Bristoler Band um Mastermind Justin Greaves. Allerdings handelt es sich bei keiner der zwei Platten um reguläre Studio-Alben mit echtem neuen Material:
Für “The Wolf Changes Its Fur But Not Its Nature” haben die Engländer noch einmal Stücke von drei ihrer frühen Alben (“A Love Of Shared Disasters” (2007), “The Resurrectionists” (2009) und “I, Vigilante” (2010)) hervorgekramt und auseinandergenommen, um deren einzelne Fragmente umzuarrangieren und schließlich musikalisch weiterzuentwickeln. Da Crippled Black Phoenix schon immer mehr von einem Kollektiv als von einer wirklichen Band hatten, war es konsequent, gerade für dieses Album noch einmal ehemalige Mitstreiter und Weggefährten einzuladen. So überrascht es kaum, dass “The Wolf Changes Its Fur But Not Its Nature” eine Kollektion geworden ist, die die stilistische Wandlungsfähigkeit, die Crippled Black Phoenix schon immer ausgezeichnet hat, in den Mittelpunkt stellt. Das Ergebnis ist ein Album, das, mit Ausnahme des Instrumentals ‘(-)’, zwar über kein echtes neues Songmaterial verfügt, gleichzeitig aber so frisch und zeitgemäß klingt, wie es eigentlich nur neue Stücke können. So steigen die alten Lieder auf “The Wolf Changes Its Fur But Not Its Nature” wie ein Phoenix aus der Asche empor, mit strahlend-glänzendem, schwarzen Gefieder.
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Seltsam an “The Wolf Changes Its Fur But Not Its Nature” ist übrigens, dass bei manchen der überarbeiteten Lieder der Titel des Originals beibehalten wurde (‘We Forgotten Who We Are’, ‘Blizzard Of The Horned Cats’, ‘444’ und ‘Whissendine’), wohingegen die Namen anderer Stücke leicht abgeändert wurden (aus ‘Song For The Loved’ wurde ‘Song For The Unloved’, ‘You Put The Devil In Me’ wurde zu ‘You Take The Devil Out Of Me’). Die Neuinterpretation von ‘Goodnight, Europe’ wiederum ist dem Titel nach als dessen zweiter Teil zu verstehen (‘Goodnight, Europe (Pt2)’). Rückschlüsse auf die Ähnlichkeit zum Original lassen die Titel allerdings trotzdem nicht zu. Denn reine Neuaufnahmen gibt es auf diesem Album nicht zu finden.
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So haben es Crippled Black Phoenix mit diesen Neuinterpretationen vollbracht, ältere Stücke an den veränderten Stil der Band anzupassen und diese klanglich ins Hier und Jetzt des Jahres 2024 zu transportieren. Den Liedern wird dabei mehr Zeit zur Entfaltung gelassen. Zudem verleiht Frontfrau Belinda Kordic, die erst 2011 zur Band gestoßen ist, den Stücken allein durch ihrer Stimme eine ganz andere Atmosphäre. Durch die Beteiligung früherer Bandmitglieder wurde aber gleichzeitig sichergestellt, dass von der musikalischen DNA der Originale nichts verloren ging.
So wird “The Wolf Changes Its Fur But Not Its Nature” nicht nur seinem eigenen Namen gerecht, sondern auch dem fortwährenden Drang von Crippled Black Phoenix nach Weiterentwicklung.
Bewertung: 12/15 Punkten
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Besetzung:
Justin Greaves
Belinda Kordic
Andy Taylor
Matt Crawford
Justin Storms
Helen Stanley
Georg Paco Nitschke
Wesley J. Wasley
Ryan Patterson
Kostas Panagiotou
Robin Tow
Martin Hyde
Surftipps zu Crippled Black Phoenix:
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Rezensionen:
“Horrific Honorifics Number Two(2)” (2024)
“Banefyre” (2022)
“Ellengæst” (2020)
“We Shall See Victory – Live In Bern 2012 A.D.” (2020)
“Great Escape” (2018)
“Horrific Honorifics” (2018)
“Bronze” (2016)
“New Dark Age” (2016)
“White Light Generator” (2014) (KR)
“White Light Generator” (2014) (KS)
“Live Poznan” (2013)
“No Sadness Or Farewell” (2012)
“(Mankind) The Crafty Ape” (2012)
“I, Vigilante” (2010)
“200 Tons Of Bad Luck” (2009)
Liveberichte:
10.04.19, Köln, Luxor
Alle Abbildungen wurden uns freundlicherweise von Season Of Mist zur Verfügung gestellt.
