(45:25, CD, digital, Spheric Music, 01.11.2024)
Vanderson ist keineswegs die Kombination Vangelis und Jon Anderson unter neuem Namen, sondern der Künstlername des polnischen Musikers Maciej Wierzchowski. Doch Vangelis ist schon ein erster passender Hinweis, denn der uns hier beschäftigende Künstler ist schon seit vielen Jahren in der EM-Szene erfolgreich unterwegs und kann bereits auf eine beeindruckende Menge an Veröffentlichungen verweisen. Mittlerweile ist er bei Lambert Ringlages Spheric Music Label angekommen, mit dem er auch schon 2018 zusammen ein Album veröffentlichte, das hier bereits vorgestellt wurde.
Im Juli ’24 wurden bereits drei Titel auf seiner Bandcamp Seite veröffentlicht, im November folgt nun die CD Fassung mit vier Tracks. Die musikalische Reise in den Weltraum startet zunächst bedächtig mit ruhigem Intro im 13-minütigen ‘Above All’, das dann zu einem typischen kosmischen EM-Trip wird. Die zweite Nummer heißt ‘No Return’, wobei man dies aber auch anders sehen kann, denn dieser Neunminüter ist eine eindeutige Rückkehr zu Tangerine Dream der 80er Jahre, der Track hätte gut und gerne auch auf das “Tangram”-Album gepasst. Der TD-Fan dürfte begeistert sein! Der Höhepunkt das Albums ist der abschließende Titel ‘Until Death Do Us Apart’, der es auf eine Laufzeit von 16 ½ Minuten bringt. An Schulzes Meisterwerk “Mirage” erinnernde perlende Synthesizer, weitflächige synthetische Streicher, Mellotronklänge – eine wunderbare Reise, auf die der EM-Fan gerne mitgenommen wird.
Typische Sequenzen, traumhafte Passagen, feine Soloeinlagen am Synthesizer, melodisch statt sperrig-experimentell – das kennzeichnet das aktuelle Vanderson-Werk, der hier wieder die üblich gute Qualität abliefert. Berliner Schule Fans kommen hier voll und ganz auf ihre Kosten, sollten sich aber sputen, denn die CD-Auflage ist auf gerade mal 300 Exemplare limitiert. Für die Musik ist Vanderson allein verantwortlich, zwei weitere Namen tauchen allerdings auf, die in diesem Umfeld auch bekannt sein könnten: Christian Schimmöller alias Palantir war für das Mastering zuständig, das Cover Design stammt von Anton Zinkl.
Bewertung: 11/15 Punkten
Besetzung:
Vanderson – all instruments
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Abbildungen: Vanderson