(41:45, CD, Vinyl , Digital; Topsy Turvy Records, 08.11.2024)
Post Punk. Und Surf Rock. Genau. So nennt man diese Stilarten. Aber darf man das? Zwölf Songs der Ikonen Joy Division in genau diesem Stilmix so zu interpretieren, dass man die Originale fast nicht mehr erkennt? Nun, die Band um Chris Jack hat es einfach getan. Vielleicht ist man in Japan, denn dort ist die Band zu Hause, toleranter und offener als im Rest der Welt. Oder bin ich intolerant und viele andere Freunde unserer Musik offener? Ich muss ehrlich zugeben, dass ich es nicht weiß und es mir auch egal ist.
Das vorliegende Album ist übrigens nicht das erste, auf welchem die Post Punker sich eine andere Band vornehmen, um deren Tracks komplett neu einzuspielen. Buzzcocks waren schon dabei und unsere Elektroniker Kraftwerk aus Düsseldorf ebenfalls. Jetzt also Joy Division. Die E-Gitarre klingt dabei meistens wie aus einer Jukebox der 60er-Jahre entsprungen und auch Bass und Schlagzeug haben immer diesen leicht halligen Ton, wie er damals halt modern war. Ob das 2024 auch noch so “modern” ist, möchte ich nicht beurteilen, weil Retro halt immer wieder in der Musik und Mode auftaucht und dann eben einige Zeit wieder in ist, bevor der nächste Hype kommt. Wer aber auf rückwärts gewandte Musik steht, der wird hier heftigst mit den Ohren schlackern. Die Tracks sind nämlich tadellos eingespielt und drücken enorm auf die Tempod(r)üse. Das spaltet die Freunde der guten Musik wahrscheinlich, denn bei diesem Album muss man Farbe bekennen. Das geht oder geht gar nicht. Da gibt es kein “mal schauen, vielleicht muss ich es mir noch ein paar Mal anhören”. Nee Freunde, das schlägt sofort ein oder nie. Bei mir hat’s nicht eingeschlagen und somit überlasse ich die Bewertung unseren Lesern…
Bewertung: keine
Tracklist:
01. Love Will Tear Us Apart
02. A Means To An End
03. Digital
04. These Days
05. Passover
06. Atmosphere
07. Transmission
08. Ice Age
09. She’s Lost Control
10. Isolation
11. Dead Souls
12. Ceremony
Line-up:
Chris Jack – guitars, bass
Bryan Styles – drums
Toru Nishimuta – bass