(68:07, CD, digital, Eigenproduktion/Just for Kicks, 29.11.2024)
Die österreichische Formation SoundDiary (tatsächlich ohne Leerzeichen) ist bereits hier aufgetaucht, also kein Newcomer. Viertes Album dieses Vierers, vielleicht daher “Four”Word? Wer weiß… (Oder ein Wortspiel mit Foreword? D. ebenfalls nur ratende Schlussred.)
Schon zu Pandemiezeiten hatten sie sich mit AI und den Möglichkeiten des Einsatzes technologischer Verfahren beschäftigt, was nun die Grundlage für das Konzept des aktuellen Albums bildet. Sie entwickeln eine Zukunftsgeschichte, in der der Mensch aus künstlichen Komponenten besteht. Bei diesen Cyborgs bestimmt die Technik über Emotionen.
Als Sänger, Keyboarder und Gitarrist spielen die Pichlmann Brüder Hannes (einziges verbliebenes Gründungsmitglied) und Stefan nicht nur musikalisch die Hauptrollen, sie sind auch für die Texte zuständig. Die Rhythmustruppe besteht aus dem langjährigen Drummer Clemens Langbauer und dem neu hinzu gestoßenen Bassisten Merlin Hochmeier, der aus der Metal Szene kommt.
Das Album ist in drei Abschnitte aufgeteilt, die jeweils aus vier Songs bestehen. Die Titel sind sehr “auto”lastig (griechisch: “selbst”). Nämlich ‘Autognostics’, ‘Autognosis’ und ‘Autonomy’. Es ist sicherlich nicht so, dass hier ein Song wie der andere klingt und auch gleich ins Ohr geht. Nein, es benötigt eine gewisse Anlaufzeit, um die vielen Details zu entdecken. Auch fallen Vergleiche schwer, denn es lässt sich nicht sagen, dass SoundDiary eindeutig wie Band XY klingen, sie haben hier ihr eigenes Ding entwickelt, das mal grob Richtung Porcupine Tree oder Pineapple Thief geht oder auch mal prinzipiell den Fans des Symphonic Prog zusagen könnte, zumal hier das Zusammenspiel von Tasten und Gitarre eine wesentliche Rolle spielt – und gut gelungen ist! Wirklich heavy sind sie nicht, wenn auch bisweilen ziemlich flott unterwegs wie beispielsweise zu Beginn von ‘SOS – Standby (Me)’ oder ‘Blame’. Starke Nummern! Weitere Highlights finden sich am Ende des Albums.
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Angesichts des zugrunde gelegten Themas ist ihnen übrigens folgender Hinweis auf dem Backcover noch wichtig: “This piece of art was created without the use of AI”! Recht so! Eine schöne Covergestaltung von Tim Knoche rundet eine feine Produktion perfekt ab.
Bewertung: 10/15 Punkten
Besetzung:
Hannes Pichlmann – vocals / guitars / flute
Stefan Pichlmann – vocals / keyboards / sampling
Merlin Hochmeier – bass
Clemens Langbauer – drums / percussion
Andrea Redl – violin / viola
Tim Knoche – artwork
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Abbildungen: SoundDiary