Sex Swing – Golden Triangle
(42:13, Vinyl, Digital; God Unknown Records, 18.10.2024)
Da haben wir dann endlich eine Band, welche die (un-)heilige Dreifaltigkeit des Rock’n Roll auf einen Nenner bringt. Nämlich Sex (die namensgebende Schaukel), Drugs (das als Golden Triangle bezeichnete Gebiet zwischen Myanmar, Thailand und Laos, in dem fleißig produziert wird) und Rock’n Roll (die Musik der Londoner Institution an sich). Auf dem dritten Album von Sex Swing widmet man sich ‘The Confluence Of The Ruak & Mekong Rivers’ und eröffnet die Sache beginnend in überaus ambienter Transzendenz. Aber Sex Swing wären nicht Sex Swing, wenn Gitarrist Jodie Cox (Earth, Bullet Union, Narrows) und seine Mannen nicht wieder über die Stränge schlagen würden.
Sänger Daniel Chandler gebärdet sich wie Michael Gira, Eugene S. Robinson (Oxbow) und Alan Vega in einer Person. Und ebenso knallt der Sound, den uns die Band hier wieder um die Ohren schlägt. Saxophonist Colin Webster verhilft dem Psych-, Post‘n Industrial Punk zu einem Twist hin zum Freejazz, womit das Chaos perfekt wäre. ‘Myawaddy’ gibt sich als Veitstanz in kakophonischer Ekstase, wobei Suicide tatsächlich nicht allzuweit anzutreffen sind, ‘Hpakant’ als doomige Industrial-Landschaft, ‘Special Economic Zone’ als Art-rockende Extravaganz und ‘Wild Peacock’ als pulsierender Krautrocker mit Swans-Wahnsinn und manischem Beschwörungsritual. Und dann haben wir auch den geeigneten Schlusspunkt für ein Album wie “Golden Triangle” gefunden – Wahnsinn!
Bewertung: 13/15 Punkten
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Abbildung: Sex Swing / God Unknown / Creative Eclipse