Die krasseste Gartenparty der Welt
Gerne nennen die Organisatoren des Riez Open Airs ihr Festival die krasseste Gartenparty der Welt. Ein echter Garten ist das Riez-Gelände zwar nicht, aber es herrscht schon eine sehr ländliche Stimmung im gerade mal 230 Einwohner zählenden Bausendorfer Ortsteil Olkenbach, zumindest, was die Umgebung anbelangt. Betrachtet man dagegen die Historie des Festivals, so duftet das Riez Open Air nach großer, weiter Welt. Denn in den letzten 23 Jahren haben sich nicht nur Lokalmatadoren wie Jupiter Jones und nationale Formationen wie Caliban, Callejon, Dritte Wahl, KMPFSPRT, Slime, Team Scheiß, Turbostaat oder Sondaschule in das beschauliche Alftal verlaufen, sondern auch immer wieder internationale Größen und Legenden des Punk und Hardcore, darunter Biohazard, Sick Of It All, Dog Eat Dog, The Toy Dolls, Ignite, Agnostic Front, Lagwagon, Hatebreed, Madball, No Use For A Name, No Fun At All und Against Me!.
All dies sind Bands, die natürlich mit Progressive Rock bzw. progressiver Musik nicht wirklich viel am Hut haben. Doch auch in diesen Genres finden sich immer wieder Gruppen, die einen musikalischen Brückenschlag zu experimentellen Stilen wagen oder es, wie Caliban, bereits auf BertreutesProggen.de geschafft haben. So waren es in diesem Sommer die aus Aachen stammenden FJØRT, die nicht nur eines, sondern beide dieser Kriterien erfüllten und uns damit eine ausreichende Begründung boten, doch endlich einmal vom Riez Open Air zu berichten. Leider mussten wir unseren Besuch dieses dreitägigen Festivals auf den späten Freitagnachmittag und den frühen Freitagabend beschränken, sodass wir u. a. Strung Out und Ignite, die erst am Samstag auftraten, leider verpassten. So war es umso ärgerlicher, dass ausgerechnet dieser Freitag dann auch noch ins Wasser fiel, denn aus den Wolken über der Eifel schüttete es immer wieder wie aus Kübeln. Das Festivalvolk hatte sich davon jedoch nicht abschrecken lassen, sodass auch während deftiger Schauer reges Treiben vor der Bühne herrschte. Zudem war auf dem Festivalgelände ein Bierzelt aufgebaut, von dem aus man gute Sicht auf die Bühne hatte, auf der bei unserem Ankommen gerade …
The Dead End Kids
Get Jealous
NoRMAhl
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Death By Stereo
Zwar 18 Jahre weniger lang im Geschäft als NoRMAhl, aber gefühlt mit mindestens der gleichen Bühnenerfahrung wie die Deutschen, überrollten Death By Stereo das Publikum mit ultra-energetischem Hardcore, der ihrem Namen alle Ehre machte. Großen Anteil daran hatte insbesondere Frontmann Effrem Schulz, dessen charismatisches Auftreten sogar Dinosaurier in den Moshpit lockte. Geiler Scheiß!
FJØRT
FJØRT hatten es da im Anschluss tatsächlich nicht einfach, aber wer die Aachener kennt, der wird sich vorstellen können, dass so etwas für sie eher Ansporn als Hemmnis ist. Zu hören gab es größtenteils die Stücke ihres grandiosen aktuellen Studioalbums “nichts”, deren Message die Band auch unmissverständlich ins Publikum transportierte. Zum einen mit ihren Ansagen, zum anderen mit dem Herzblut und dem Gift, die das Trio in Musik und Gesang legte. Wegen dieser Band waren wir aufs Riez gekommen, und wir bekamen genau das geliefert, was wir uns erhofft hatten!
Adam Angst
Dass wir an diesem Abend aufgrund familiärer Verpflichtungen schon kurz nach dem Ende des Auftritts von FJØRT nach Hause fahren mussten, war uns schon vor Beginn des Festivals klar gewesen. Dass wir den Headliner Terror verpassen würden, stand außer Frage, doch zumindest Adam Angst wollten wir uns nicht ganz durch die Lappen gehen lassen. Insbesondere deswegen, da FJØRT-Bassist David Frings bei Adam Angst eine der beiden Gitarren spielt. Als es dann kurz vor Beginn des Auftritts wieder zu schütten begann, waren wir schon drauf und dran, uns aus dem Matsch zu machen – bis wir die ersten Takte von Adam Angst vernahmen und uns noch einmal zur Bühne umdrehten. Denn der aus den Boxen schallende Crossover aus Indie, Punk und Deutschrock war ein fettes, von Ohrwürmern durchlöchertes Brett, das spannenden Abwechslungsreichtum bot. Noch mehr als die Musik war es aber Frontmann Felix Schönfuss, der uns wie ein Magnet anzog, auch weil er uns mit seinem Aussehen, seiner Aura und seiner Gestik immens an Deafheavens George Clarke erinnerte. Trotz Regens herrschte ausgelassene Stimmung vor der Bühne, der man sich kaum entziehen konnte. Umso bedauerlicher war es da, dass wir das Konzert schon nach wenigen Stücken verlassen mussten. Wir wären gerne länger geblieben.
So würden wir im nächsten Jahr gerne wieder aufs Riez Open Air fahren, dann hoffentlich für das komplette Wochenende. Ob wir von dort auch wieder Bericht erstatten werden, das wird allerdings davon abhängen, welche Bands dort bei der 25. Ausgabe auftreten werden. Alleine die bereits bestätigte japanische Band Crystal Lake würde uns mit ihrem Mix aus Tech Metal, Progressive Metal, Deathcore und Djent schon einen ausreichenden Vorwand liefern. Schauen wir mal!
Fotos: Prog in Focus
Technischer Support und Babysitter: Hernán
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Rezensionen:
“nichts” (Ltd. 7″ Deluxe Boxset) (2022)
“nichts” (2022)
Liveberichte:
04.02.23, Wiesbaden, Schlachthof
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Veranstalter: Kulturverein Riez e.V.