(48:20; CD, Digital, Eigenveröffentlichung/Just For Kicks, 22.11.2024)
Zum ausgehenden Jahr 2024 gab es zahlreiche Veröffentlichungen, die auf keinen Fall dem Progressive-Rock-Fan, wenn auch verspätet, jetzt vorenthalten werden sollen. Dazu gehört ganz bestimmt auch das bislang noch nicht auf jedem Wunschzettel stehende Album der französischen Neo-Prog-Formation ODDLEAF. Die Lyoner Band wurde 2020 von der Komponistin und Keyboarderin Carina Taurer und dem Flötisten Mathieu Rossi ins Leben gerufen und präsentiert vier Jahre später ihr Debütalbum “Where Ideal And Denial Collide” Der Weg bis dahin bestand, neben der Suche nach geeigneten Musikern, später auch aus erfolgreichen Live-Auftritten, als Support-Act u.a. von Franck Carducci und Lazuli. ODDLEAFs Musik basiert auf einer Vielfalt an Genres wie Rock, Neo Prog, Folk und Klassik. Die Franzosen lassen sich dabei von 70er-Jahre-Progressive-Rock inspirieren (u.a. Camel, Yes und King Crimson), aber nicht ausschließlich. So spielen auch zeitgenössische Vertreter, wie die Flower Kings, Wobbler und der Brite Steven Wilson, eine gewichtige Rolle. Ihre Songs erinnern zuweilen ebenso an Mostly Autumn oder die frühen Karnataka. Die sechs Kompositionen auf diesem Album stammen allesamt von Keyboarderin Carina Taurer. Sie sind durchgehend eingängig und haben eine deutliche symphonische Folk- und Progressive-Rock-Basis. Die Band setzt dabei stark auf Vintage-Keyboardsounds und Flötenspiel. Die Sängerin Adeline Gurtner darf ebenso ihre emotionale Visitenkarte abgeben. Das Spektrum der Band reicht von verträumten und teils lieblichen Passagen bis hin zu epischen und dynamisch kraftvollen Momenten. Kontinuierliche Tempowechsel, symphonische Elemente und komplex verschachtelte Passagen bereichern die Songstrukturen zusätzlich. Die ausladenden vierstimmigen Gesangsharmonien bilden einen schönen Kontrast zwischen den persönlichen und den epischen, fast bombastischen Klängen. ODDLEAF gelingt eine Symbiose aus klassischem 70er-Jahre-Progressive-Rock und modernen Einflüssen.
Das beeindruckende CD-Artwork, für das die deutsche Grafikerin Nele Diehl verantwortlich war, ist die ideale Ergänzung für das gelungene Debüt. Erhältlich ist dieses empfehlenswerte Album entweder auf Bandcamp oder bei den einschlägig bekannten Online-Händlern.
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ODDLEAFs Debüt “Where Ideal and Denial Collide” sollte kein Geheimtipp bleiben, entfaltet das Album nach mehrmaligem Hören seine volle Kraft und dürfte viele Musikfreunde begeistern.
Bewertung:11/15 Punkten (JM 11, HR 11)
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Line-Up:
Olivier Orlando / Bass, Guitar, Backing Vocals
Carina Taurer / Keys, Backing Vocals
Adeline Gurtner / Lead Vocals
Mathieu Rossi / Flute, E-Flute, Backing Vocals
Clément Curaudeau / Drums
Mitwirkende bei der Produktion:
Yann Van Eijk / Mixing
Jacob Holm-Lupo (White Willow, The Opium Cartel) / Mastering
Nele Diel / Cover Artwork
Marius Hoiset / Layout
Jean-Jacques Clottu / Lyrics
Amaury Gillet / Fotos
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Abbildungen mit freundlicher Genehmigung: ODDLEAF