(44:06; CD, Digital; Eigenveröffentlichung, 06.12.2024)
Die Bulgaren musizieren mit ihrem alternativen, etwas dunklen Progressive Metal bereits über 25 Jahre. “Dark Matters III” ist der dritte Teil der geschaffenen Tetralogie, bei der ich zugegebenermaßen die Vorgänger nicht wirklich kenne. Für Freunde des gepflegten melancholischen New Artrock, etwas dunklen Metal, Doom und Post Rock/Metal laufen Odd Crew gut rein. Sänger Vasco hat mit seinen theatralischen Vocals schon ein Ausnahme-Organ, nur man muss eben dieses in seiner konsequenten Gangart auch mögen. Mich erinnert die Stimme interessanterweise an eine etwas weniger düstere Ausgabe von Michelle Darkness von End of Green, haha.
Drückend rockt der Opener ‘Blaming Time’ metallisch, mit schleifenden Riffs direkt mal drauf. Progressive, vertrackte Strophen, prägnante Bässe, eine sehr eigenwillige Stimme und eine latent melancholisch düstere Stimmung haben erstmal was für sich. Mit schönen akustischen und sich feingliedrig aufbäumenden Parts durchläuft man gut proportionierte Dynamik-Intervalle. Die aktuellen, progressiv ruhigeren Katatonia sind im instrumentalen Gestus auch nicht so weit entfernt. Auch Lizzard und Klone in ihrer eher metallischen Ausrichtung finden hier ein Echo im Sound. Das erreicht nicht ganz deren Qualität, aber der Opener hier hat was, definitiv. ‘New Waters’ integriert etwas schweren Grunge-Habitus in den massiven Sound. Die Herangehensweise stellt sich ähnlich dem Opener dar: etwas vertrackte Strophen türmen sich mit melancholischem, sehnendem Refrain zu einer anschaulichen Wall of Sound, die auch etwas Tool-Referenzen nicht leugnen will. Gerade die frühen Alben von End of Green mit ihrem heavy-tönenden Emotional-Grunge-Metal fallen mir immer wieder ein. Tönt alles massiv und schwer, ohne die nötige Eingängigkeit außen vor zu lassen.
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‘Stranger Things’ und ‘Turning Tables’ scheppern ebenfalls massiv, progressiv und atmosphärisch dunkel mit viel Melancholie im Sound. Immer wieder zerren feine Lead-Gitarren an den Grundfesten. Die grundsätzlich dichte, sehr kompakte Soundwand schafft ein solides Fundament. Man geht selten aus dem schleppend, entspannt rockigen Modus raus, sodass die Platte einen gut ineinander greifenden, dichten Ablauf heraufbeschwört, der sich am Ende wie ein einzig langer Song anfühlt. Das intensive ‘Still Alive’ und der Alice-In-Chains-affine Rausschmeißer ‘Change The World’ drücken intensiv mit massiven Riffs und eindringlicher Melodik. Alles in allem ist die gesangliche Performance sehr originell und speziell, aber auch gleichförmig. Wenn man mit den Vocals kann, wird man Gefallen am angenehm dunklen Alternative/Prog Metal der Bulgaren finden.
Bewertung: 10/15 Punkten
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Line-Up:
Vasko Raykov – Lead Vocals
Vasil Parvanovski – Guitar, Backing Vocals
Martin Stoyanov – Bass, Backing Vocals
Boyan ‘Bonzy’ Georgiev – Drums
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Alle Abbildungen wurden uns freundlicherweise von All Noir zur Verfügung gestellt.