DGM – Endless
(56:28; Vinyl, CD, Digital; Frontiers Music Srl, 18.10.2024)
Für die italienischen Progger DGM ist das neue Album “Endless” das bereits zwölfte in ihrer Karriere, die 1997 mit dem Album “Change Direction” begann. Meine bisherigen Kontakte zu der Musik der Band sind marginal, denn der Progressive Metal aus ihrer Vergangenheit gehört nicht zu meinen Lieblingsrichtungen. Doch mit “Endless” kehren sie ihrem bisherigen Sound ziemlich den Rücken zu – die Musik wirkt nun wesentlich ausgereifter und strukturierter im Gesamtbild. Gut möglich, dass es mit dem Konzeptalbum, ein Novum für die Band, zusammenhängt. Die Geschichte handelt übrigens von einem Mann in mittleren Jahren, der sich viele Fragen über das Leben stellt. Aber tun wir das nicht alle in dem Alter?
Die ersten beiden Tracks rocken noch geradlinig mit viel Orgel und Gitarre. Die Stimme von Sänger Mark Basile passt hervorragend zum Gesamtsound und trägt einiges dazu bei, dass nicht nur der Einstieg in das Album gelingt. Mit ‘The Wake’ folgt ein erstes Highlight, das an die Helden der Prog-Szene der Siebziger erinnert, teils an ELP, aber auch in einigen Momenten an die Hardrocker Uriah Heep. Das knallt heftig und chaotisch rein wie in den Anfangszeiten der Briten, bleibt aber zu jedem Moment souverän. Im Refrain aber sehr hymnisch wie so oft auch bei Kansas, was man nicht unbedingt gut finden muss. Das Album wirkt aber dennoch bisher eindeutig auf der Höhe der Zeit und auch folgende Titel wie ‘From Ashes’ oder ‘Final Call’ halten das Niveau problemlos mit schnell folgenden Gitarren- und Orgelläufen. Da bleibt kein Fuß ruhig.
Es geht aber auch mal ruhiger und gemäßigter zu wie im spannungsvollen Aufbau von ‘Solitude’ oder in ‘Blank Pages’ mit viel Klavier. Als letzter Track dann noch ein Longtrack mit dem sich langsam aufbauenden ‘….Of Endless Echoes’. Nach vier Minuten legen die Jungs dann aber los und schnell kommt eine höhere Betriebstemperatur auf. Hier erinnern sie dann auch mal gerne an Dream Theater oder sogar an die frühen Spock’s Beard. Klasse gemacht.
Das Album ist klanglich gut, kompositorisch abwechslungsreich und strotzt vor Spielfreude. Dazu ein außerordentlich guter Sänger. Obwohl nicht direkt meine Lieblingsrichtung, habe ich Gefallen daran gefunden und genieße es momentan jeden Tag.
Bewertung: 11/15 Punkten
Line-Up:
Mark Basile – vocals
Simone Mularoni – guitars
Emanuele Casali – keyboards
Andrea Arcangeli – bass
Fabio Constantino – drums
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