Alex Carpani – The Good Man
(57:03, CD, digital, Independent Artist Record, 06.12.2024)
Der italienische Musiker Alex Carpani startete seine Solokarriere 2007 mit der Veröffentlichung seines Albums „Waterline“, auf dem kein Geringerer als der frühere Le Orme Sänger Aldo Tagliapietra für die Gesangsparts zuständig ist. Hier wie auch auf folgenden Alben ist er von namhaften Gästen umgeben wie beispielsweise Ettore Salati (The Watch), Tony Spada (Holding Pattern), Gigi Cavalli Cocchi (u.a. Mangala Vallis), David Jackson (Van der Graaf Generator), David Cross (King Crimson), um nur einige zu nennen.
Das neue Album besteht aus den beiden Longtracks ‚Amnesiac‘ und ‚Good and Evil‘, die es beide auf Laufzeiten von über 28 Minuten bringen. Dass der Player 18 Tracks anzeigt, liegt daran, dass beide Stücke jeweils in neun Abschnitte unterteilt wurden. Schaut man sich das feine Booklet an, fällt auf, dass recht wenig Text abgedruckt ist. Der Protagonist hat also in puncto Gesang gar nicht so viel zu tun, wobei das durchaus mehr hätte sein dürfen, denn der in Englisch vorgetragene Gesang geht durchaus in Ordnung. Doch es gibt noch einen weiteren Faktor, und da ist es schade, dass dieser nicht noch häufiger ins Spiel gebracht wurde, denn die Stimme von Mezzosopranistin Valentina Vanini ist allerfeinst und wird hier gewinnbringend eingesetzt. Als ein gutes Beispiel hierfür sei ‚Past Life‘ vom ersten Song genannt, ein wunderbarer Track, bei dem sie die orchestrale Keyboard-Begleitung perfekt ergänzt. Und auch das nachfolgende flotte ‚Heart Calling‘ und das instrumentale ‚As Light Returns‘ wiederum mit der Sopranstimme und schönem Saxophon fügen sich nahtlos ein, wobei hier auch die im typisch hymnischen Neo Prog Stil gespielte E-Gitarre zu überzeugen weiß. Schließlich taucht etwas elektronische Spielerei auf und der erste Longtrack ist damit abgeschlossen.
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Es folgt mit ‚Good and Evil’ der zweite neun-teilige Longtrack, der zunächst auch mit ruhigen Synthesizern und ein paar Spielereien beginnt, ein fließender Übergang also. Der Song ‚The Flow‘ fällt dann etwas temporeicher aus, ohne allerdings wirklich heavy zu sein. ‚Masquerade‘ kommt mit starker Kirchenorgel, hat kurz auch ein bisschen was von ‚Toccata‘, während ‚Everything Falls Into Place‘ wieder das Tempo anzieht und auf peppige Weise das Album beendet.
Es bleibt nach dem ersten Durchlauf gar nicht mal so viel hängen, nur das Gefühl, dass man gerade ein sehr feines Album gehört hat, das sicherlich noch einige Hördurchgänge verdient hat. Und so lernt man im Laufe der Zeit auch die vielen kleinen Details kennen. Was sollte man als Anspieltipp empfehlen? Schwierige Frage, aber zwei Songs sollte man gehört haben, nämlich ‚Amnesiac‘ und ‚Good and Evil‘.
Bewertung: 11/15 Punkten
Besetzung:
Alex Carpani – lead and backing vocals / keyboards / virtual orchestra / drum machine / synth bass / virtual guitar / compositions / production / orchestrations / arrangements
Bruno Marinelli – drums
Giambattista Giorgi – bass
Emiliano Fantuzzi – electric guitars
Alessio Alberghini – soprano sax
Valentina Vanini – mezzosoprano voice
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Abbildungen: Alex Carpani