(23:23; Vinyl, Digital; Krakenduft Records/Broken Silence, 22.11.2024)
13Suns stoßen ein Portal zu einem Fiebertraum von der Größe einer ganzen Galaxie auf. Bittersüß und morbide, unschuldig, kitschig und perfide.
Und wir befinden uns mitten drin, in Chaos und Fieberwahn. 13Suns, das ist 100% Indie, 100% Alternative und 100% Power. Macht Summa Summarum 300%. Und mit eben dieser Voraussetzung knallen uns 13Suns gepflegte Songs um die Ohren, nämlich …
… 4½ Indie-Rock-Perlen im besinnungslosen Taumel zwischen schwülstiger Teenagerhymne und zerbrechlichem Bombast.
Dass dabei der letzte Song, nämlich ‘Und wenn der ganze Schnee verbrennt’, als halbe Portion gewertet wird, ist nicht fair, ist der zwar nicht unbedingt Indie- sondern doch eher gepflegter Post Rock, zeigt aber, was die Dresdner auf der Pfanne haben. Im Opener ‘Notzon’s Chicken Bar’ perlen die Gitarren schon einmal in Johnny-Marr-/The-Smiths-Manier. ‘The Hanauian Bear’ wirkt dagegen wie ein vergessener Song von Maximo Park, Art Brut oder Franz Ferdinand. Also vollkommen Indie. Beziehungsweise Class Of 2005. Und wenn in ‘Alaska’ eine tiefe Stimme grummelt, werden ganz nebenbei die Gothic-Nerds aus der Versenkung geholt.
Zartbittere Texte über schummrige Bars, in denen alliierte Offiziere den Königinnen der Nacht teure Drinks spendieren und Halbweltprinzen ein Alibi zu finden hoffen, gebrochene Egos bei Herrentreffs an abgelegenen Autobahnrastplätzen, vom Fernweh geplagte, klarinettenspielende Serienmörder und liebeskranke Bordrichtschützen.
Bei so viel Euphorie können wir eigentlich nur bestätigen, eine neue Indie-Lieblingsband zu haben. Aber nicht weitersagen!
Bewertung: 10/15 Punkten
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Besetzung:
Sebastian Beissert – vox
Felix Rimkus – git/synth/back vox
Markus Weidmüller – synth
Franz Schlüter – bass
Oliver Leonhardt – drum
Gastmusiker:
Fine Matthes – additional violin + viola
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Abbildungen: 13Suns
