Weite – Oase
(53:19; Vinyl, CD, Digital, Stickman Records, 22.11.2024)
Wieder einmal etwas Gehaltvolles aus dem Elder-/delving-Kosmos. Als ob man dort nicht schon genügend ausgelastet wäre, entwarfen Elder-/delving-Schlagzeuger Nick DiSalvo, dito-Gitarrist Michael Risberg und delving-Bassist Ingwer Boysen zusammen mit Gitarrist Ben Lubin (Lawns) ein neues Betätigungsfeld, passend betitelt mit Weite. Und dringen hiermit weiter in den Kosmos vor, welchen zu erkunden die Stammprojekte bisher Pionierarbeit leisteten. Zu Album Nummer zwei (das Debüt “Assemblage” erschien im letzten Jahr) stieß Keyboarder Fabien de Menou von Perilymph zum Ensemble dazu, womit der Weite-Sound eine noch größere Weite erlangt. Der instrumentale Vintagerock des neuen Quintetts, der zum Großteil auf die Intensionen fördernde Epik setzt, fühlt sich sicherlich auch in der mit “progressive” beschrifteten Nische wohl. Was aber nicht gleichbedeutend mit Stagnation ist, schlenzt sich das in Berlin lebende Ensemble genussvoll von eben Progressive Rock zu Krautrock und lässig freundlichem Americana. Die sympathischen Keyboardflächen vermitteln Camel-Atmo (‘Time Will Paint Another Picture’), der Bass mitunter Chris-Squire-Finesse. Ein ‘Roter Traum’ vermittelt in Verbindung mit der vorauseilenden ‘(einschlafphase)’ so etwas wie Chill Outing auf dem Fliegenden Teppich, das kurzweilige ‘Woodbury Hollow’ setzt auf dezente Steve-Hackett-Momente. Mit ‘Eigengrau’ lockert ein lässiger Jazzrocker die ohnehin schon lässige Atmosphäre auf (und das auf lässigen elf Minuten), das abschließende ‘The Slow Wave kommt als ebensolche und mit jubilierenden Twin-Guitars.
Bewertung: 12/15 Punkten
Besetzung:
Nick DiSalvo – Schlagzeug
Michael Risberg – Gitarre
Ingwer Boysen – Bass
Ben Lubin – Gitarre
Fabien de Menou – Keyboards
Diskpografie (Studioalben):
“Assemblage” (2023)
“Oase” (2024)
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Rezensionen:
“Assemblage” (2023)
Abbildungen: Weite