(40:36; Vinyl, CD, Digital; Century Media/Sony Music, 01.11.2024)
“Sub Rosa In Æternum” sei teils Psychohorror wie in einem Film von Dario Argento, teils britischer Gothic, teils opulenter Art Deco – eine Fackel an einem wolkenverhangenen, düsteren Himmel, heißt es in der Presse-Info zur neuen Tribulation. “WTF?”, mag sich da so mancher alteingesessene Fan fragen.
Doch tatsächlich, Tribulation haben mit “Sub Rosa In Æternum” ihre Metamorphose von einer Death-Metal-Band zu einem Gothic-Rock-Act nun vollends vollzogen. Lediglich kleine Reste der alten Haut sind im 2024er Soundbild noch kleben geblieben. Und wenn hier von Gothic Rock die Rede, dann ist das auch genau so gemeint. Denn das Album steht, vergleicht man es mit anderen aktuellen Veröffentlichungen, dem Gothic Rock einer “Never, Neverland” von Unto Others deutlich näher als etwa dem Gothic Metal, der auf Cemetery Skylines’ “Nordic Gothic” zu hören ist. So haben sich die Schweden also vom Bandsound-prägenden und mittlerweile auf Solo-Pfaden wandelnden Jonathan Hultén ganz befreit und den Ansatz, der auf der letztjährigen EP noch nicht ganz ausgegoren war, zum Guten hin weiterentwickelt.
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Vorbei sind die Zeiten, als Twin-Lead-Gitarren das Markenzeichen von Tribulation waren, vorbei die Zeiten, als tiefe Growls noch das Klangbild bestimmten, und vorbei auch die Zeiten, zu denen man die Skandinavier noch eindeutig als Metal-Band bezeichnen konnte.
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Zwar sind all diese Trademarks noch in Ansätzen vorhanden, doch weit weniger dominant als man es hätte erwarten können. Von mehr als vereinzelten Metal-Stilelementen kann also kaum mehr die Rede sein.
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Einzige echte Ausnahme ist hier das Stück ‘Time & The Vivid Ore”.
Stattdessen klingen Tribulation anno 2024 viel mehr wie Sisters Of Mercy, bei denen anstelle von Andrew Eldritch Moonspells Fernando Ribeiro am Mikrofon steht, gewürzt mit einer Prise alter Madrugada. Die Gitarren verbreiten heuer eher Post-Punk- als Metalatmosphäre, nicht nur in der Single ‘Poison Page’.
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Und selbst vor klassischem New Wave machen Tribulation nicht halt, was dem vermehrten Einsatz von Synthesizern geschuldet ist und besonders deutlich in ‘Murder In Red’ unter Beweis gestellt wird.
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Geblieben aus dem alten Bandsound sind allerdings die vielen schönen Gitarrensoli und die von Grund auf bedrückende Atmosphäre, die die Band schon immer ausgezeichnet hat.
Bewertung: 11/15 Punkten
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Besetzung:
Johannes Andersson – vocals, bass
Adam Zaars – guitars
Joseph Tholl – guitars
Oscar Leander – drums
Diskografie (Studioalben):
“The Horror” (2009)
“The Formulas Of Death” (2013)
“The Children Of The Night” (2015)
“Down Below” (2018)
“Where The Gloom Becomes Sound” (2021)
“Sub Rosa In Æternum” (2024)
Surftipps zu Tribulation:
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Rezensionen:
“Harmatia” (EP) (2023)
Alle Abbildungen wurden uns freundlicherweise von Oktober Promotion zur Verfügung gestellt.