(1:06:28; Vinyl (2LP), CD, 2CD (inkl. Instrumentalversionen), Digital; InsideOut/Sony Music, 08.11.2024)
Was ist nicht schon alles über Neal Morse und seine Aktivitäten geschrieben worden? Um das zu rekapitulieren, reichte eine Rezension wahrlich nicht aus, zumal der Amerikaner in relativ kurzen Abständen immer wieder neues Material an den Start bringt. Eine komplette Auflistung seiner Diskografie würde an dieser Stelle auch den Rahmen sprengen. Waren es früher Spock’s Beard, Transatlantic und später die eigene Band oder seine Auftritte als Solist, Neal Morse ist sich stets treu geblieben, die Dinge immer mit der gebührenden Perfektion anzugehen, typisch amerikanisch glatt und immer alle Nuancen nutzend. Daran ändert sich auch nichts bei seinem bzw. dem gemeinsam mit The Resonance erstellten neuesten Werk “No Hill For A Climber”. Die Musiker lassen es sich vor allem bei den beiden epischen Longtracks ‘Eternity In Your Eyes’ und ‘No Hill For A Climber’ – beide jenseits der 20-Minuten-Marke – nicht nehmen, wirklich alle Register des Progressive Rocks zu ziehen. Die langjährige Erfahrung und besonders die zahlreichen Veröffentlichungen dürften Neal Morse dabei sehr hilfreich gewesen sein. Viel Bombast, komplexe Instrumentalpassagen, wiederkehrende Tempiwechsel, harmonische, melodische Momente bis hin zu sanften, gar balladesken Elementen sowie Akustiksegmente – all das bietet in seiner Gesamtheit ein musikalisches Wechselbad der Gefühle. Dazu bedarf es schon eines gehörigen Maßes an Ausdauer und Geduld, um vollständig in die Klangwelt der Musiker einzutauchen. Dieser Umstand verspricht zumindest keine Langeweile – man muss sich nur darauf einlassen wollen.
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Bemerkenswert ist dabei, dass Neal Morse bei diesem Album bewusst darauf verzichtet, seine sonstigen, allesamt hochdekorierten Mega-Mitstreiter der Neal Morse Band mit ins Boot zu holen. Stattdessen greift er auf sehr talentierte, junge Leute aus seinem näheren Umfeld zurück. So erhalten die aus Nashville stammenden Musiker Chris Riley, Andre Madatian und Philip Martin die große Chance, sich einem größeren Publikum zu präsentieren. Der Einsatz dieser unverbrauchten, jungen Künstler gibt dem Album die gewünschte Frische und Lebendigkeit. Wie sich zeigt, ein absolut gelungenes Projekt, das förmlich nach einer Wiederholung schreit. Da Neal Morse zu den Kreativsten seiner Zunft gehört, darf man gespannt sein, was er noch so an Überraschungen auf Lager hat.
Erwähnenswert bleibt noch, dass der Albumtitel “No Hill For A Climber” sich auf eine Zeile in Barbara Kingsolvers mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnetem Roman “Demon Copperhead” bezieht. Das Album ist in mehreren Varianten (Standard-CD-Jewelcase, limitiertes Doppel-CD-Digipak (inkl. Instrumentalversionen), Gatefold-140g-Doppel-LP und digitaler Download) im Handel und bei diversen Internethändlern erhältlich.
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Mit “No Hill For A Climber” haben Neal Morse und seine Begleitmusiker ein bemerkenswert abwechslungsreiches Album geschaffen. Freunde des anspruchsvollen Progressive Rocks und besonders Fans von Spock’s Beard sollten ihre helle Freude daran haben.
Bewertung: 13/15 Punkten
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Neal Morse – Keyboards, Guitars, Bass, Percussion, Lead and Backing Vocals
Chris Riley – Keyboards, Guitars, Bass, Lead Vocals
Andre Madatian – Guitars and Orchestration
Johnny Bisaha – Lead Vocals
Philip Martin – Drums on tracks 2, 3, 4 & 5
Joe Ganzelli – Drums on tracks 1, 2 & 5
Chris Carmichael – Violin, Viola, Cello
Amy Pippin & Julie Harrison – Background Vocals
Chris West – Trumpet, Flugelhorn
Desmond Ng – Trombone and Euphonium
Surftipps zu Neal Morse:
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Betreutes Proggen – Reviews Neal Morse
Alle Abbildungen wurden uns freundlicherweise von Oktober Promotion zur Verfügung gestellt.