Mono – Heaven Vol. 2 (EP)
(19:50; Vinyl, Digital; Eigenveröffentlichung, Temporary Residence, New Noise, Pelagic Records/Eigenvertrieb, Soulfood Music, 25.12.2023/11.09.2024)
Im Jahre 2022 hatte die japanische Post-Rock-Band Mono die Tradition begründet, jedes Jahr zum 1. Weihnachtsfeiertag als Danksagung an ihre Fans eine EP unter dem Titel “Heaven” zu veröffentlichen. “Heaven Vol. 1” war dabei anfangs exklusiv als Download über Bandcamp erhältlich. Erst drei Monate später folgte, u. a. über Pelagic Records, dann auch eine 10-Inch-Vinyl-Variante. Andere physische Formate oder die Verbreitung über Streamingdienste sind nicht vorgesehen.
Ein Jahr später folgte dann, pünktlich zum Fest, der zweite Teil der Serie wiederum als Download only. Diesen September, knapp neun Monate später, hat “Heaven Vol. 2” nun auch endlich in physischer Form das Licht der Welt erblickt.
Anders als “Heaven Vol. 1” mit dem anfangs fast meditativen ‘Lucia’, beginnt “Vol. 2” mit einem regelrechten Paukenschlag. Denn so wild wie und treibendend wie anfangs bei ‘Snow Ghost’ hat man Schlagzeuger Dahm seine Felle schon lange nicht mehr verdreschen gehört. Ein Stück, das atmosphärisch beginnt, vor allem wegen des druckvollen Drummings von einer unheimlichen Wucht geprägt ist und sich, wie sollte es auch anders sein, vor allem mittels Gitarre immer weiter nach oben schwingt, bevor Mono kurz vor Ende auf die Bremse treten, um noch einmal zu einem letzten Schwung auszuholen. So intensiv hat man die Japaner schon lange nicht mehr erlebt.
Auch ‘Haunting Echo’ besticht durch seine sehr druckvollen Drums, die hier aber vor allem die Hintergrundstimmung prägen. Darübergelegt eine sehr positiv anmutende, simple Gitarrenlinie, was den Track um einiges gediegener wirken lässt als das Auftaktstück – zumindest bis kurz vorm Ende, wenn die Drums nervöser werden und die Gitarren zu flirren beginnen.
‘Beloved’ hingegen, mit seinem eher im Prog als im Post-Rock verwurzelten Gitarrenspiel, ist von Anfang bis Ende tiefenentspannt und hätte mit seinem friedlichen Wesen viel besser auf “Heaven Vol. 1” gepasst. Gegenüber den anderen Liedern dieser EP wirkt das Stück fast handzahm, sodass es einen spannenden Kontrapunkt setzen kann.
Eine kleine und feine, aber keine überragende Mono-Veröffentlichung, die das Niveau der Japaner weiterhin konstant hoch hält.
Bewertung: 11/15 Punkten
Tracklist:
1. ‘Snow Ghost’ 07:50
2. ‘Haunting Echo’ 06:43
3. ‘Beloved’ 05:17
Besetzung:
Takaakira ‘Taka’ Goto (Gitarre)
Tamaki Kunishi (Bass, Piano)
Hideki ‘Yoda’ Suematsu (Gitarre)
Dahm Majuri Cipolla (Schlagzeug)
Diskgrafie (Studio-Alben):
“Under The Pipal Tree” (2001)
“One Step More And You Die” (2003)
“Walking Cloud And Deep Red Sky, Flag Fluttered And The Sun Shined” (2004)
“You Are There” (2006)
“Hymn To The Immortal Wind” (2009)
“For My Parents” (2012)
“The Last Dawn” (2014)
“Rays Of Darkness” (2014)
“Requiem For Hell” (2016)
“Nowhere Now Here” (2019)
“Pilgrimage Of The Soul” (2021)
“My Story, The Buraku Story (An Original Soundtrack)” (2022)
“Oath” (2024)
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Rezensionen:
“Oath” (2024)
“Heaven Vol. 1” (EP) (2022/2023)
“My Story, The Buraku Story (An Original Soundtrack)” (2022)
“Scarlet Holliday” (EP) (2022)
“Pilgrimage Of The Soul” (2021)
“Beyond The Past • Live In London With The Platinum Anniversary Orchestra” (2021)
“Nowhere Now Here” (2019)
“Requiem For Hell” (2016)
Alle Abbildungen wurden uns freundlicherweise von Pelagic Records zur Verfügung gestellt.