Im Gespräch mit Axel Manrico Heilhecker, u.a. Agitation Free
»Es gibt auch Linien, die mich zu Experimenten inspirieren«
Das war schon eine krasse Sache, als bekanntgegeben wurde, dass Axel Manrico Heilhecker Gitarrist bei Agitation Free wird, um mit den Krautrockern im Sommer einige Festivalgigs zu spielen. Krass weil der Gitarrist zu den innovativsten des Landes gehört, schon bei Wolf Maahn spielte, Chef der Harald Schmidt Band war und sich neben seinen Soloveröffentlichungen auch seit einigen Jahren einen Namen als Jimi Hendrix-Epigone macht…
Wie kam es zu der “Anstellung” bei Agitation Free? War es eine Initiativbewerbung von Dir aus oder kam die Band auf dich zu?
AMH: Die Band hat mich gefragt, ob ich eventuell Lust hätte, bei Agitation einzusteigen.
Fühlst du dich jetzt hier als “festes” Mitglied oder doch nur als Gast?
AMH: Passt schon. Gute Stücke, angenehme Leute.
Übernimmst du die Gitarrenparts von Gustl Lütjens (R.I.P.) oder machst hier, verstärkt durch den Improvisationscharakter dieser Musik, hier eher dein eigenes Ding?
AMH: Das mischt sich. Gustl hat schon einen signifikanten Beitrag geleistet, das will ich nicht einfach übergehen. Das gestaltet sich schon homogen, ist letzten Endes mein Ding. Denn ich empfinde sein Spiel als auch gar nicht so weit weg von meinen eigenen Impulsen. Klar, es gibt auch Linien, die mich zu Experimenten inspirieren.
Sind Aufnahmen und eventuell auch ein Album geplant?
AMH: Momentan sind wir mit der Live-Umsetzung beschäftigt.
Was geht bei dir zurzeit neben Agitation Free?
AMH: Eine Zeit, Neues zu erforschen. Neue Sounds und Kooperationen ergeben sich. Agitation Free passt bestens zu diesem Zeitinhalt.
Entzauberung, kognitive Dissonanzen sind unvermeidbare Faktoren bei solchen Höhenflügen
In den Achtzigern warst du ja in Wolf Maahn & Die Deserteure sowie diversen Allstar-Bands aktiv. Wie war diese Zeit für dich als Musiker?
AMH: Wolf war seit Schulzeiten eine konstante Größe in meiner musikalischen Entwicklung. Wir sind da regelrecht traumwandlerisch durch die verschiedenen Kreativphasen geflogen. Intuitiv, mit viel Arbeit, aber auch Fortüne, begünstigt durch die Zeiten der Rock‘n Roll-Expansion, die die gesamte Gesellschaft ergriff, individuell, geschäftlich und politisch. Man bewegte sich nah am Publikum. Generell war diese Mischung sehr spannend. Aber das ließ sich nicht ewig auf diesem Niveau festhalten. Entzauberung, kognitive Dissonanzen sind unvermeidbare Faktoren bei solchen Höhenflügen.
In den Neunzigern warst du mal Support für Deep Purple, auf der letzten Tour mit Ritchie Blackmore. Wie war das zustande gekommen?
AMH: Die EMI hat das finanziert als Promo für meine Albumveröffentlichungen und Ritchie hat unser Angebot persönlich ausgecheckt. Für meine Band und mich definitiv eine tolle Erinnerung. Ritchie, der ja nicht unbedingt den besten Ruf im Umgang besitzt, war im Gegenteil sehr aufgeschlossen, aber zweifellos auch skurril. 30 Prozent der gemeinsamen Zeit in den Hallen verbrachten wir mit Fußballspielen, wobei Ritchie eine ziemlich gute Figur machte, er schmiss da diverse Pillen ein. Candice Night und er hatten eine eigene Garderobe und vermieden den Kontakt zu den anderen “Purples”.
Als Gitarrist der Harald Schmidt Show hast du sicher eine Menge zu berichten. Was ist hier dir krasseste Anekdote zu einem bei dieser Sendung gastierenden Star?
AMH: Otto Waalkes lieferte einmal am Vorabend seines Auftritts eine Liste mit unnotierten 20 Songs an, die er mit uns ausprobieren wollte um drei von ihnen dann aufzuführen. Unter ihnen ‘Hotel California’, ‘We Are The Champions’ und ‘Bat Out Of Hell’, die Probe fing um 15.00 an.
Was ist rückblickend bei Deinen zahlreichen Veröffentlichungen und Projekten dein Wichtigstes?
AMH: Natürlich das Aktuellste – “Ready For The Good Life”!
Danke für das Gespräch.
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Rezension: Harald Grosskopf & Axel M. Heilhecker – Are You Psyched? (2020)
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Abbildungen: Alle Abbildungen wurden uns freundlicherweise von Axel Manrico Heilhecker zur Verfügung gestellt.