(15:32; Vinyl, Digital; Pelagic Records, 01.11.2024)
Nun ist er also zu Ende gegangen, der vierteilige Zyklus, den die Anavae-Musikerin Rebecca Need-Menear gemeinsam mit dem Produzenten Peter Miles entworfen hat: i Häxa. Denn nachdem schon die ersten drei Teile in den Monaten Februar, Mai und August veröffentlicht worden sind, hat am 1. November nun endlich auch “Part 4” das Licht der Welt erblickt.
Auffällig ist, dass die Entwicklung, die auf den vorherigen EPs zu beobachten war – vom mit verstörenden Electronica durchsetzten Nordic Art Folk von “Part 1”, über den Trip-Hop des eher organisch klingenden “Part 2” bis hin zum treibenden, mit Elementen aus Rave und Noise Rock spielenden “Part 3” – mit dem hier vorliegenden “Part 4” konsequent weitergeführt wird. So vollziehen i Häxa ein weiteres Mal einen stilistischen Wechsel, ohne dabei von ihrem Gesamtkonzept abzurücken, sodass sich die bedrückende Grundatmosphäre auch beim vierten Teil nicht verändert hat.
So verschmelzen die beiden Musiker die vielen unterschiedlichen Elemente der ersten drei Teile zu einem noch klaustrophobischer wirkenden Ganzen: Folk-Elemente, Piano, Streicherarrangements, Electronica und fette Drum-and-Bass-Grooves kulminieren hier in einem apokalyptischen Albtraum, der furchteinflößend und ehrfurchtgebietend zugleich wirkt. So ist diese EP nicht nur dramaturgisch, sondern auch musikalisch der Höhepunkt des Gesamtprojektes.
‘Vessel’ eröffnet die EP dabei mit breiten ätherischen Klangflächen und hellem Gesang, bevor sich die Atmosphäre des Stückes mit pulsierenden Synthies und unheimlich anmutenden Spoken Words zusehends verfinstert. ‘Blue Angel’ greift diese Stimmung auf und intensiviert sie durch die Hinzunahme von flatternden Breakbeats und Lustmord-artigen Drones, die einem kalte Schauer über den Rücken laufen lassen. ‘Infernum’ greift im Anschluss das Thema des aus dem ersten Teil bekannten ‘Inferno’ wieder auf und lässt dieses auf wehmütige Streicher und die plötzlich wiederkehrenden Breakbeats treffen, die jetzt noch gnadenloser wirken. Ein Stück, das in seiner Schaurigkeit an die elektronischen Fieberträume der Schotten von Boards Of Canada heranreicht.
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Bevor man mit dem intimen, spärlich instrumentierten ‘Circle’ endlich wieder in einen geborgenen Schoß zurückkehrt und die musikalische Reise dort beendet, wo man sie mit dem ersten Teil und ‘Underworld’ einmal begonnen hat. Der Kreis ist nunmehr geschlossen und ein neuer Zyklus kann beginnen.
Bewertung: 13/15 Punkten
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Besetzung:
Rebecca Need-Menear – Vocals
Peter Miles – Instruments
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Rezensionen:
“i Häxa” (2024)
“Part 3” (EP) (2024)
“Part 2” (EP) (2024)
“Part 1” (EP) (2024)
Alle Abbildungen wurden uns freundlicherweise von Pelagic Records & Sozius PR zur Verfügung gestellt.