(40:10; Vinyl, CD, Digital; (Century Media/Sony Music, 04.10.2024)
Fever 333 ist eine 2017 gegründete, aus dem Großraum Los Angeles stammende Band, die nach dem Erscheinen ihres Debüt-Albums mit Formationen wie Rage Against The Machine, Black Flag und Public Enemy verglichen wurde. Einerseits wegen ihrer Guerilla-Attitüde und den politisch-sozialkritischen Texten, andererseits aber auch aufgrund ihrer musikalischen Ausrichtung, denn auf dem 2019er Debüt “Strength In Numb333rs” wurden u.a. anarchischer Hardcore Punk, Nu-Metal, Hip-Hop und Rapcore zu einer explosiven Mischung verschmolzen. 2022 knallte es dann im Hause Fever 333, sodass Frontmann Jason Butler plötzlich alleine da stand. Allerdings nicht für lange Zeit, denn mit Schlagzeuger Thomas Pridgen, Bassistin April Kae und Gitarrist Brandon Davis konnte Butler schnell neue Mitstreiter um sich scharen, sodass bereits im Oktober 2024 ein neues Studioalbum veröffentlicht wurde. Besonders der Name Thomas Pridgen erweckte dabei meine Aufmerksamkeit, da ich den Drummer bereits von den beiden The-Mars-Volta-Alben “The Bedlam In Goliath” (2008) und “Octahedron” (2009) her kannte. Natürlich konnte man alleine aufgrund dieser Rahmenbedingungen keinen Hybriden aus The Mars Volta und Rage Against The Machine erwarten, doch zumindest das vorab veröffentlichte ‘Higher Power’ mit seinem aggressiv-emotionalen Gesang, seiner explosiven Rhythmusarbeit und einem Tom-Morello-Gedächtnis-Riff war bad-ass genug, dass es mein Interesse und die Hoffnung auf ein starkes Crossover-Album weckte.
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Interessant ist “Darker White” allemal geworden. Vor allem deswegen, da Fever 333 auf ihrem Zweitling eine noch größere Vielzahl an Genres verarbeiten als bereits auf ihrem Debütalbum. Allerdings sind die vielen Stile auf diesem Album nicht wirklich gut homogenisiert worden, was dazu führt, dass sich viele der 14 Stücke stilistisch komplett voneinander unterscheiden, was immer wieder zu Überraschungen führt.
Der Abschlusstrack ‘Mob Music Part 2’ beispielsweise verbindet Alternative Rock mit Eminem-Einflüssen. ‘Tourist’ hingegen kombiniert Oldschool Hip-Hop mit Soul und verzichtet dabei komplett auf Gitarren. Ähnlich wie ‘Do Or Die’, in dem anfangs lediglich emotionaler Sprechgesang und harte Beats aufeinandertreffen, bis dann am Ende das volle Brett ausgepackt wird und sich der Track zum brutalen Nackenbrecher entwickelt. Viele der Stücke allerdings scheinen auf die Zuschauermengen der großen Festivals zu schielen, sodass nicht wenige Tracks sehr pop-affin daherkommen, wie das gelungene ‘Desert Rap’.
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‘No Hostages’ verbindet Crossover im Stile RATMs mit Pop-Punk-Melodien, die an Sum 41 erinnern.
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In ‘$wing’ hingegen trifft pop-lastiger Metalcore auf Electronica und Trap-Elemente, ganz so, als wären Limpo Bizkit mit Electric Callboy in der Kiste gelandet.
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‘Nosebleeds’ wiederum verfügt über einen solch eingängigen Bubble-Gum-Chorus, dass sich die Fans entscheiden müssen, ob sie mitsingen und feiern möchten oder sich doch lieber den Finger in den Hals stecken. Denn obwohl die Stücke mit starkem Hang zu Pop tatsächlich großes Hitpotential besitzen, sind es gerade diese Elemente, die die Attitüde von Fever 333 immer wieder verweichlichen. Natürlich mag es von Vorteil sein, seine politische Message auf diese Weise an ein größeres Publikum herantragen zu können, doch leider geht den Kaliforniern dadurch ein wenig die Authentizität verloren.
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Eine sozialkritische Anti-Haltung funktioniert einfach besser, wenn man auf nervige Vokaleffekte und Lalala-Gesang verzichtet. Da ist es dann auch egal, ob dies in Form eines brutalen Nackenbrechers fürs Euroblast-Publikum geschieht (‘Pin Drop’) oder als reiner Hip-Hop mit fetten Beats wie etwa ‘Negligence’. Denn Fever 333 verlieren einfach an Aussagekraft, wenn ein Text über die zivilen Opfer in Palästina (‘Murderer’) in einen Pop-Kontext gepackt wird.
Bewertung: 9/15 Punkten
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Besetzung:
Thomas Pridgen – Schlagzeug
April Kae – Bass
Brandon Davis – Gitarre
Jason Aalon Butler – Gesang
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Alle Abbildungen wurden uns freundlicherweise von Oktober Promotion zur Verfügung gestellt.