(61:32, CD, Vinyl, Digital, The Drop/Indigo, 08.11.2024)
Jetzt wird alles gut. Definitiv! Unsere liebsten Mellow-Dub-Chiller aus New Zealand kommen mit einem neuen Album. Dem sechsten offiziellen in der mittlerweile auch schon 25-jährigen Bandhistorie. Immerhin versüßte uns das Kollektiv um Sänger Dallas Tamaira die bleierne Zeit mit ihren Live-Mitschnitten „Lock-In“ und „Wairunga“ sowie der Remix-Compilation „Blackbird Returns“. Nun geht es überaus entspannt mit Dreifachgebläse und jeder Menge Soul’n Dubby Beats in den „Slo Mo“- Modus.
“SLO MO ist die bisher stärkste Studiodarstellung einer Freddy’s Live-Show. Es fängt den undefinierbaren Freddy’s-Sound ein. Normalerweise bringen wir die Bühne ins Studio, und dieses Mal freuen wir uns darauf, unsere Studiokreation auf die Bühne zu bringen”
, erklärt Saxophonist Chopper Reeds, der sich in der Hitze des Live-Gefechts schon einmal in Feinripp auf der Bühne präsentiert.
Wer jemals einem Konzert des Septetts aus NZ beiwohnte, weiß, was das bedeutet – Energie und Soul pur. Den Opener ‘Avengers’ kennt man aus den “Lock-In”-Sessions, hier erfährt der Afro-Funk’n Reggae erst einmal einen stimmungsoffensiven Start. Der Titeltrack macht seinem Namen alle Ehre und während der Puls ein wenig heruntergefahren wird, präsentieren Fat Freddy’s Drop mit ‘Next Stop’ und ‘Stand Straight’ ausgelassene Standard-Reggae’n Dancehall Tunes, die schon einmal in etwa die Stimmungen der nächsten Konzerte wiedergeben. Danach wird es psychedelisch und Space-dubbend. ‚Oldemos‘ kommt mit ewig nachhallenden Dubs, Chris Isaak-Twang Guitar und einem Sänger, der in den Zwischenwelten psychoaktiver Euphorie wandelt.
Zwischen Marvin Gaye und Isaac Hayes Coolness, dezentem Brass und Electronics crossovern hier die Metropolen Detroit, New Orleans, Chicago und Wellington mit Kunstfiguren wie Shaft und dem Black Moses. Das instrumentale ‘Roland’ wäre als Blaxploitation-Soundtrack willkommen, ehe „Slo Mo“ gebührend mit den Trance-Tunes ‚Getting Late‘ und ‚I Don’t Wanna See You‘ die Party am Laufen hält. Hier ist noch viel Platz nach oben und es passiert nicht selten, dass gerade unter Livebedingungen FFD-Tunes ins Uferlose abdriften. Und, ob sich hier dann auch noch ein Klassiker vom Schlag ‘Shiverman’ oder ‘Mother Mother’ verbirgt, wird die Zukunft zeigen.
Bewertung: 14/15 Punkten
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Abbildung: Fat Freddy’s Drop