Deaf Lizard – The Last Odyssey

Deaf Lizard - The Last Odyssey (Electric Valley, 01.11.2024) COVER(34:58; CD, Digital, Vinyl; Electric Valley Records, 01.11.2024)
Fuzziger Stoner Rock aus deutschem Lande, genauer gesagt aus Oldenburg. Ursprünglich mit französischem Sänger gestartet, wechselte nach dessen Ausstieg Drummer Patrick an die zweite Gitarre und Gesang. Nach einer EP folgt nun mit „The Last Odyssey” ein zeitlich straff formuliertes Debüt. Trockener, angenehm Garage Rock-affiner Sound bestimmt die Szenerie. Die Band weiß mit vielen detailverliebten Gitarren auf wundervolle Weise psychedelisch zu wabern, siehe das fast neunminütige ‘Ape’s Odyssey’. Genauso rockt es aber auch mal unverhohlen nach vorne wie im kurzen ‘City Of Life’. Da sind die Klassiker wie MC5 oder The Stooges sofort wieder auf der To-Do-Liste in Sachen Listening Session.

Der immer etwas knarzige, Lo-Fi Sound gefällt richtig gut, der Gesang zwischen manisch roh, fast punkig und psychedelisch verfremdet ist nicht immer eindeutig zu verorten, gestaltet sich gelegentlich zwiespältig. ‘Independent Terror’ beginnt schön psychedelisch orientalisch, groovt dann mit ordentlich viel Schmackes nach vorne. Die Gitarren röhren und mahlen vom Feinsten, der latent gebrüllte Gesang ist und bleibt auch hier Geschmacksache. Simpel und effektiv heavy schleicht der Mini-Hit ‘Lady In Black’ mit rauem Gesang und stoischer Melodie über den Acker, nimmt später noch deutlich an Fahrt auf und ist definitiv ne starke Punktlandung. Mit dem intensiven, instrumental gehaltenen Siebenminüter ‘The Veil’ blubbert man zum Ende des Albums noch mal richtig schön psychedelisch durch die kosmische Weite. Diese driftende Seite im Sound steht der Band richtig gut. “The Last Odyssey” macht in seiner Kurzweil definitiv Laune, kommt in verschiedenfarbigem Vinyl und wird mit viel authentischem Stoner-Psychedelic-Doom-Rock jedem Genrefreund gut reinfahren. Allein der Gesang will mir nicht immer schmecken – das ist und bleibt natürlich eine rein subjektive Wahrnehmung.
Bewertung: 10/15 Punkten

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Line-up:
Patrick Brödje – Vocals/Guitar
Steffen Blancke – Guitar
Lars Wikström – Bass
Marc Mattschenz – Drums/Synths

Cover und Abbildungen mit freundlicher Genehmigung von Electric Valley Records