(38:30; Vinyl, Digital; Eigenveröffentlichung, 08.11.2024)
Der Italiener Enzo Pepi steckt hinter dem Solo-Projekt Daydream Three, hatte selbst einige Jahre musikalische Vorgeschichte in verschiedenen Band-Konstellationen innerhalb der sizilianischen Szene und versucht sein Glück nun mit einer unausgegorenen Melange aus Indie Rock, Grunge und Alternative. Mit lässigem Charme eröffnet ‘Death Makes Fun Of Us’ den Reigen. Der etwas nölige Gesang gesellt sich zu rockig entspannten Grunge-Moves, schrammeligen Gitarren und sommerlicher Atmosphäre. ‘Meat Sauce’ hat gelungene, in die Weite spielende Gitarren-Akkorde, die aber von dem etwas neben der Melodie speisendem Gesang nicht vorteilhaft unterstützt werden.
Auch ‘We Are Not Guilty’ treibt schroff und melodiös, mit 90er Indie-Schattierungen im Sound, gemütlich voran. Auch hier sind es die Gesangslinien, die nicht richtig aufgehen wollen. ‘Mad Dog’ und ‘Empty Boxes’ sind nicht wirklich schlecht, zünden aber nicht. Die Gitarren sind melodiös, haben das handwerkliche Fundament, aber aus den Ideen wird nichts geschaffen. Allein das abschließende, melancholische ‘Dark Days’ und der Slowcore in ‘You Have No Control’ schaffen so etwas wie Atmosphäre, da sich im driftenden Shoegaze und den verträumten Vocals doch einiges Handfestes findet. Leider gibt es ansonsten zu viel Leerlauf. Man kreist in unzähligen Wiederholungen, einem niemals auf den Punkt gespielten Sammelsurium unspanneder Melodien. Gern hätte ich mehr Positives geschrieben, aber der unprätentiöse Indie Rock von Daydream Three hat bis auf wenige gute Ausnahmen zu wenig zu bieten, was Impulse schafft, was große Momente oder Melodien hervorbringt, die sich ins Ohr oder Herz spielen. Schade drum.
Bewertung: 8/15 Punkten
Besetzung:
Enzo Pepi – Guitars and Vocals
Alessandro Formica – Bass
Vincenzo Arisco – Drums
Carlo Barbagallo – Backing vocals (Meat sauce – You can’t deceive me anymore)
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Cover mit freundlicher Genehmigung von Daydream Three