Anchor And Burden – Afterglow
Sind sie zu stark, bist du zu schwach. Nach der letzten Materialschlacht in Chaos-Prog – “Extinction Level”, bei der wir ob der immensen Wucht der Darbietung wohl alle die weiße Fahne schwenken mussten, kommt nun quasi die Fortsetzung, die uns wieder einige Torturen erahnen lässt. Aber …
“Afterglow” is the aftermath of the devastating “Extinction Level” album. For those who have gotten lost in the barren wastelands left behind by “Extinction Level”, here’s your fix. We heard you and we feed you with brand-new apparitions born in the deep trenches of our souls.
Was hier nach Versöhnung klingt, ist dennoch ein Trojanisches Pferd. Zwar wirkt das Chaos ein wenig aufgeräumt. Und man glaubt hin und wieder gar, so etwas wie Strukturen erkennen zu können, die das Werk wieder in Richtung King Crimson verschieben (die eindeutig als Inspiration herhalten müssen). Trotzdem sind die hier enthaltenen Tunes ‘Shards Of Death’, ‘Morgentod’, ‘Behind The Veil’ und ‘Crystal Cabin’ eindeutig mehr Trackattack als ‘I Talk To The Wind’. Die beiden Touch Guitar Touchers Markus Reuter (Stick Men) und Alexander Paul Dowerk, Soundtüftler und Redundant-Rocker Bernhard Wöstheinrich sowie Schlagwerker Asaf Sirkis gehen schon längst eigene Wege durch die Unwegsamkeiten postprogressiver Dungeons. Indes hat man die Hoffnung auch schon längst aufgegeben, dass vielleicht doch noch eine verhuschte Melodie oder ein anheimelndes Riff à la “Red” die Orientierungslosigkeit hinwegbläst – was bleibt, ist ein Tohuwabohu kontroverser Sounds und Polyrhythmen, die den Anspruch an sich in angrenzende Bereiche des Free Jazz hebelt. Schwierig, aber gehaltvoll.
Bewertung: 10/15 Punkten
Afterglow von Anchor and Burden
Besetzung:
Markus Reuter: Touch Guitars AU8 and S8, Soundscapes
Alexander Paul Dowerk: Touch Guitars S8
Bernhard Wöstheinrich: Keyboards and Electronics
Asaf Sirkis: Drums and Percussion
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Abbildungen: Anchor And Burden