(37:46; Vinyl, Digital; Finaltune Records/Broken Silence, 11.10.2024)
Wie, um zu beweisen, für was Verstärker stehen, hat man eben diesen gleich auf Anschlag gedreht, so dass “V” schon mit so etwas wie einem Paukenschlag beginnt (‘Gadd’). Womit erst einmal (fast) alles geklärt wäre. Trotzdem ist “V” nicht unbedingt nur einzig und allein auf Feedbacks und Krawall gebürstet, weil eben auch dieses Album auf Abwechslung baut. Verstärker schlenzen sich lässig von postrockiger Ekstase über semimetallische Querschläge bis hin zu fast schon versöhnlich progrockenden Klangmonstern, die mit viel Delay in frippertronischen Revieren wildern (das 13-minütige ‘Hazarai’). Die Titel der Tunes sind dann auch Programm – ‘Fliegender Fluss’, ‘Echoes In Motion’ oder ‘Elephants’ sind definitiv selbsterklärend. Mit ihrem dreigeteilten Albumzyklus “Mehrwerk” sowie den 2020er “Themes & Variations” haben die Münchner schon einmal jede Menge Vorarbeit geleistet um nach knapp einem Vierteljahrhundert dann auch mit ihrem fünften Album aufzuschlagen, wobei von der Urbesetzung eigentlich nur Gitarrist Roberto Cruccollini die Jahre unbeschadet überstanden hat. Wie schon das letzte Album wurde “V” live und ohne doppelten Boden eingespielt, was schon einmal von der künstlerischen Finesse des hier aufspielenden Trios zeugt. Aber bitte nicht mit der gleichnamigen Band aus Kentucky verwechseln, die dann auch noch zufälligerweise in ähnlich gearteten Kategorien unterwegs ist.
Bewertung: 12/15 Punkten
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Besetzung:
Alexander Gilli (b)
Roberto Crucollini (g)
Wolfgang Walter (d)
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Abbildungen: Verstärker