(SOEN, Oddland), Trope, 02.10.24, Essen, Zeche Carl
»We came for you«
Zweieinhalb Stunden. (Zähneknirschend zu sprechen/lesen:) Für die lächerlichen 105 Kilometer von Bonnchen nach Essen. (Mit einem Lächen zu lesen:) Aber das war es wert.
Was denn? Die Redaktionslieblinge Trope haben es endlich mal wieder nach Europa geschafft. Nach Amerika-Support-Einsätzen für King’s X (!), Symphony X (!) oder Soen (!) hatten Letztgenannte gar nichts dagegen, die Kanadier auch ihre Herbst-Europatour unterstützen zu lassen. Was Fotograf André und dem Autor mehr als recht war…
So gerade noch pünktlich zum Venue gekommen, der von Tropes Sängerin/Komponistin Diana “Cassie” Studenberg (aka “Lady Di”) höchstselbst arrangierte Einlass hatte auch tadellos funktioniert. Also auf ins Getümmel. Denn voll war es an diesem Mittwochabend in der Zeche auch schon für die “Vorbands”.
Trope legten los. ‘Lambs’. Ein Trupp junger Burschen gleich links von mir: “OK, lass uns rauchen gehen.” Genau einer von ihnen – den Blick keine Sekunde von der Bühne wendend: “Geht ihr ruhig, wir sehen uns.” Da hat wohl jemand angebissen…
‘Plateau’, auch so ein Stück kanadischer Höhenkammkultur. ‘Walk On Water’ – eins der unveröffentlichten Stücke, sehr rhythmisch! Dann ‘Planes’, mit seiner immer wieder begeisternden Steig(er)ung…
Begeisternd auch die folgende Ansage des Sangeswunders: „THANK YOU, the venue is wonderful, the people who work here are wonderful, so are THE PINEAPPLE THIEF – and so are you!”
Dann endlich das kaum zu toppende ‚Seasons Change‘, bei dem es schwer fällt, sich nicht von liebenden Armen gewiegt zu fühlen. Als es eigentlich nicht mehr schöner werden konnte, machte das – zumindest im Bandkontext – hart rockende ‚Pareidolia‘ leider schon den Sack zu.
Nachgehakt bei Lady Di, Trope:
Das war großartig gerade mit „The Pineapple Thief“! Fast wie so ein Politiker, der sich gar nicht dafür interessiert, in welcher Stadt er gerade spricht und daher eingangs seiner Rede gleich mal hängenbleibt: „BürgerInnen! Willkommen in …“
Di (lachend): Es fühlte sich mehr an wie ein Déjà-vu. Irgendwie hat mich die Energie des Publikums dahin zurückgebracht. Und als wir das letzte Mal in Deutschland waren, waren wir schließlich wirklich Vorgruppe für …
Genau, das war bei Dir bestimmt kein wirkliches Vergessen (Di ist schließlich u.a. Schauspielerin, eine Zunft, die typischerweise ein ausgezeichnetes Gedächtnis hat).
Du “domptierst” die Zuschauer übrigens nicht mehr so wie vor zwei Jahren..?
Di: Du meinst, ich habe etwas geändert? Ehrlich, ich habe keine Ahnung was ich da oben mache (lächelt). Aber ich versuche, sehr im Moment präsent zu sein und auf alles zu reagieren, was da ist.
Wie geht es dem neuen Album?
Di: Das Neue ist ein Doppelalbum. Der Gesang ist so gut wie fertig, alle Instrumente sind eingespielt, wir haben noch etwa einen Monat Zeit, um es abzumischen.
Und wie geht es sonst weiter?
Di (schnauft damenhaft): Nach dieser Tour war es das mit dem Akustik-Duo. Wir werden wieder eine Band!
Yay. Wenn wir ehrlich sind, können wir es ja auch kaum erwarten, Euch wieder so zu hören…
Di: Du gehst schon?
Ja klar, ich habe schon alles gesehen und gehört und gefühlt, was ich mir von dem Abend erhofft hatte. 😊
We came for you tonight.
Gereicht hat es aber dennoch für ein paar Minuten Oddland vor und das gleiche von Soen nach diesem Gespräch.
Ohne Anspruch auf irgendwas, schon aufgrund des – seien wir ehrlich – nach dem Vorangegangenen gründlich unzurechnungsfähigen Autors.
Oddland
Die Finnen sind hier (für ihr Album “Origin“ von 2016) schon mal als Album der Woche und als stärker als Pain of Salvation abgefeiert worden. Was an diesem Abend in Essen zu erleben war, bewegte sich allerdings in völlig anderen Sphären – kompromissloser Progressive Metal .
SOEN
Vermutlich inzwischen eine der Bands, die der Autor öfter als Motörhead gesehen hat. Dennoch ein ungemein kompetenter Auftritt, zumindest beim von mir noch beobachteten Anfang. Das Publikum wirkte hingerissen. Der Autor aber schien seinen Kopf ganz woanders zu haben…
Live-Fotos: Live-Fotos: Andrew Ilms
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“Atlantis” (2022)
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15.04.23, Eindhoven (NL), Effenaar, Grote Zaal, Prognosis Festival 2023
13.09.22, Köln, Bürgerhaus Stollwerk
21.03.19, Köln, Helios 37
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Rezensionen:
Konzertbericht Oberhausen, 2022
Rezension “Eleutheromania” (2021)
Interview mit Lady Di und Moonhead (2021)