(43:03; Vinyl, CD, Digital; ViciSolum Records, 04.10.2024)
Bei all den vielen guten bis sehr guten Alben, die diesen Oktober erschienen sind, ist die neue Mother Of Millions beim Redakteur irgendwie etwas ins Hintertreffen geraten. Nicht weil die Musik der Griechen so uninteressant oder deren neues Album “Magna Mater” so schlecht geraten wäre, ganz im Gegenteil. Wäre es nämlich um Gefallen und Güte gegangen, so hätte “Magna Mater” schon längst besprochen sein müssen.
Mother Of Millions haben mit ihrem vierten Studioalbum ein Multilayered Prog-Universe erschaffen, das tiefe Emotionalität, Melodiösität und Heavyness in wunderbarer Harmonie miteinander vereint. Auf “Magna Mater” sind dabei alle bekannten Trademarks der Band vorhanden, doch ist die Platte insgesamt deutlich deftiger ausgefallen als man es bisher von der Band gewohnt war.
“Magna Mater” is without a doubt our heaviest and most intense album so far, both conceptually and musically. It’s a record in which all emotions become unexplored lands, become rituals before we accept them as our own. “Magna Mater” is an album about loss, but it is ultimately about life. It’s a big part of who we are, and we hope you’ll enjoy the ride.
Doch obwohl die neue Heavyess, vor allem was das Gitarrenspiel von Kostas Konstantinidis‘ angeht, der auffälligste Unterschied zu früheren Veröffentlichungen ist, sind es doch die Synthies George Boukaouris, die besonders viel Raum einnehmen und prägenden Eindruck hinterlassen. Gitarrensoli sind auf diesem Album hingegen Mangelware. So beeindrucken die Hellenen mit einem Sounddesign, das immer wieder an die US-Amerikaner von Dredg erinnert und das ähnlich tief unter die Haut geht, wie jenes des göttlichen “El Cielo”.
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Trotzdem ist es Sänger George Prokopiou, der mit seiner Stimme wie ein Leuchtturm über dieser Platte strahlt. Zwar reicht der Frontmann mit seiner eindringlichen Stimme nicht ganz an die Bandbreite eines Einar Solberg heran, doch erinnert er in seinen Klangfarben immer wieder an den Leprous-Sänger, ohne so extrem wie dieser die von manchen als sehr störend empfundene Technik der Kopfstimme zu nutzen. Was auch nicht nötig ist, da Prokopiou es mithilfe von Bruststimme und vereinzelten Growls perfekt versteht, die unterschiedlichsten Emotionen zu transportieren und seine Hörer zu hypnotisieren. Aber auch ganz generell existieren viele musikalische Parallelen zu den Norwegern, ohne dass man dabei Gefahr laufen würde, wie diese zuletzt allzu sehr in die Avantgarde abzurutschen.
Songwriterisch ist “Magna Mater” sehr mitreißend und ansprechend geraten, da Mother Of Millions es vollbracht haben, all ihre Songs mit straff gespannten Spannungsbögen zu versehen. Besondere Akzente können Mother Of Millions vor allem mit dem Titelsong setzen, der wegen des betörenden Gastauftritts der Sängerin Antonia Mavronikola heraussticht …
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… mit ‘Feral’, bei dem sich Prokopiou teilweise die Seele aus dem Hals schreit…
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… aber vor allem mit dem grandiosen ‘Liminal’, bei dem alle Schönheit und Traurigkeit der Welt aufeinander zu treffen scheinen.
So ist “Magna Mater” ein echtes Prog-Metal-Highlight des laufenden Jahres geworden, soft ‘n’ heavy und mit hoher Dichte.
Bewertung: 13/15 Punkten
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Besetzung:
George Prokopiou (Vocals)
Kostas Konstantinidis (Guitars)
Panos Priftis (Bass)
George Boukaouris (Percussion, Keys)
Diskografie (Studioalben):
“Human” (2014)
“Sigma” (2017)
“Artifacts” (2019)
“Magna Mater” (2024)
Surftipps zu Mother Of Millions:
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Wikipedia
Rezensionen:
“Orbit” (EP) (2022)
“Artifacts” (2019)
“Sigma” (2017)
Konzert- und Festivalberichte:
30.09.22, Baarlo (NL), Sjiwa, ProgPower Europe 2022
17.03.18, Zoetermeer (NL), Boerderij
Alle Abbildungen wurden uns freundlicherweise von Mother Of Millions und ViciSolum Records zur Verfügung gestellt.