Human Teorema – Le Premier Soleil De Jan Calet
(46:56, Vinyl, Digital; Sulatron Records/Broken Silence, 25.10.2024)
Eine sympathisch langrillige Angelegenheit präsentiert uns Sulatron Records mit dem Fulltime-Debüt der Pariser Spaceonauten Human Teorema. Zwar existiert das Quartett auch schon seit 2012, trotzdem fand man erst jetzt die Gelegenheit – nach einigen EPs – für eine ausuferndere Fundamentsteinlegung. Und die hat es in sich, d.h. besteht aus einem Spannungs-intensiven Sammelsurium kosmischer Sounds, die, so wie auch das Universum, grenzenlos scheinen.
Drei mehr oder weniger in diverse Parts aufgeteilte Stillleben enthält “Le Premier Soleil De Jan Calet”. Stillleben, die ob ihrer Charakteristik hin und wieder dezent am Lärmen sind. Um das aus Bass und Schlagzeug gebildete Grundgerüst entsteht dabei ein Auf und Ab raumgreifender Wabermassen in Sound aus Gitarren und flirrenden Synths, die sich irgendwo in Regionen wiederfinden, die einst, vor gefühlten Äonen an Jahren, von Acts wie Pink Floyd und Hawkwind erkundet wurden.
Das zweigeteilte ‘Oninco’ ist denn auch der Durchstarter in die Welten von Human Teorema. Der, nach zaghaftem Einstieg, schon einmal offenbart, was hier alles möglich ist. Nach dem achtminütigen Opener kommt man dann auch in Fahrt und präsentiert mit ‘Studiis’ (15:53) einen überaus transzendenten Trip in vier Parts, ein Möbiusband psychedelischer Klangästhetik, das in sich noch zu rotieren scheint, somit jegliche Orientierung zunichtemacht. Und sich in ein Finale hineinsteigert, das nahe an Warp Speed herankommt. Aber, es gibt doch noch eine Steigerung, nämlich mit dem 23-minütigen ‘Spedizione’, das, unterteilt in die Kapitel ‘Alqafila’, ‘Mel Haal Oudidh’, ‘Céléphais’ und ‘Erneuerung’ an der Schwelle der ‘Doors Of Perception’ flaniert, um diese letztendlich dann doch, auf dem Weg ins Licht, zu überqueren. Wobei der Tiefenrausch ein kollektiver ist, da uns Human Teorema tatsächlich abholen und auch mitnehmen!
Bewertung: 13/15 Punkten
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Abbildung: Human Teorema