(48:54; Vinyl, CD, Digital; Century Media/Sony Music, 11.10.2024)
Wenn Mitglieder von fünf großen Metalbands für ein neues Projekt zusammenkommen, dann bedient man sich oft des Begriffs Supergroup. Eine Bezeichnung, die die Herzen vieler Fans höher schlagen lässt und Hoffnungen auf ein ganz großes Metal-Album weckt. Cemetery Skyline ist ein solches Projekt, für das sich Gitarrist Markus Vanhala (Insomnium, Omnium Gatherum), Keyboarder Santeri Kallio (Amorphis), Schlagzeuger Vesa Ranta (Sentenced, The Abbey), Bassist Victor Brandt (u.a. Dimmu Borgir) und Sänger Mikael Stanne (Dark Tranquillity, The Halo Effect) zusammengefunden haben, um ihr Debütalbum “Nordic Gothic” aufzunehmen.
Wie der Name schon vermuten lässt, gibt es auf dieser Scheibe nicht nur Metal zu hören, sondern vor allem Gothic. Und so fühlt man sich gleich von Beginn der Platte an zurück in die 90er-Jahre katapultiert, als Metal-Bands den Gothic mit offenen Armen begrüßten und den Gothic Metal begründeten.
“Nordic Gothic” erinnert allerdings eher an Platten der zweiten Generation des Gothic Metals, als Bands mit ihren Alben zunehmend melodiös und poppig wurden. Type O Negatives “October Rust” (‘The Coldest Heart’) und Paradise Losts “One Second” (‘The Darkest Night’) kommen einem hier genauso in den Sinn wie “Greatest Lovesongs Vol. 666” von HIM (‘Violent Storm’).
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Aber auch Platten aus dem Repertoire der Mitglieder von Cemetery Skyline erscheinen einem vor dem inneren Auge. Gleich der Opener ‘Torn Away’ oder auch ‘Behind The Lie’ versprühen starke Sentenced-Vibes und hätten auch gut und gerne auf einem Album wie “Down” stehen können..
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Interessant und überraschend an ‘Nordic Gothic’ ist übrigens, dass sich Dark-Tranquillity-Frontmann Mikael Stanne hier nicht seiner Growls bedient, sondern ganz auf Klargesang setzt. So thronen Mikael Stannes melodiöse Gesangslinien so hoch über der Cemetery Skyline wie ein hell strahlender Wolkenkratzer über einer nächtlichen Stadt und verleihen den Stücken teils Hooks für die Ewigkeit. So spielen die Instrumente gegenüber dem Gesang eigentlich in allen Stücken eine untergeordnete Rolle, auch wenn die übrigen Musiker allesamt glänzen können, wie beispielsweise beim grandiosen ‘In Darkness’, mit seiner treibenden Rhythmik, den sphärischen Keys Kallios und Vanhala gefühlvollem Gitarrensolo.
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Den einzelnen Stücken schadet dies nicht und “Nordic Gothic” als ganzem erst recht nicht, sodass am Ende ein zwar recht einfach gestricktes Album steht, bei dem dafür aber ein Ohrwurm den nächsten jagt. Vielleicht nicht ganz so zwingend, wie die eingangs erwähnten Alben aus den Mit-Neunzigern oder auch “Headstones” von Lake Of Tears, aber doch mit genügend Sucht- und ein wenig Kitschfaktor (‘Where Silence Speaks’), sodass man “Nordic Gothic” nicht wieder vom Plattenteller nehmen möchte.
Bewertung: 11/15 Punkten
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Besetzung:
Markus Vanhala (Guitar)
Santeri Kallio (Keyboards)
Vesa Ranta (Drums)
Victor Brandt (Bass)
Mikael Stanne (Vocals)
Diskografie (Studioalben):
“Nordic Gothic” (2024)
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Alle Abbildungen wurden uns freundlicherweise von Oktober Promotion zur Verfügung gestellt.