Black Elephant – The Fall Of The Gods

Black Elephant - The Fall Of The Gods (CMR/Sony, 18.10.2024) COVER(39:59; CD, Digital, Vinyl; Small Stone Records, 18.10.2024)
Fuzzigen und bluesig angehauchten Psychedelic Rock präsentieren Black Elephant aus Italy nach ihrem wohlwollend aufgenommenen “Cosmic Blues” aus dem Jahre 2018. Das Kommen und Gehen großer Zivilisationen, exemplarisch die Maya oder Azteken, bestimmt hier inhaltlich das Thema des neuen Albums. Schmissig und mit allerlei temporären Einflüssen aus Stoner Rock, Neo-Psychedelia und Shoegaze wird der stimmig organische Fuzz Rock in Szene gesetzt. Eines vorneweg, das Album macht richtig Laune, ist extrem auf dem Punkt in seiner Kurzweiligkeit.  Mit dem sich langsam, aber stetig auftürmenden, fast wühlenden Opener ‘Mother Of The Sun Part One’ groovt man frech und nachhaltig durch die Hintertür in das Album rein. Fast Drone-artige Bassläufe erzeugen fürs Erste Aha-Erlebnisse. Das kurze ‘Go’ rockt dreckig mit schneidenden Fuzz-Riffs über drei Minuten lang, nimmt sich aber auch kurze Verschnaufpausen. Alles hat einen driftenden, dreckigen Live-Sound, ohne wirklich heavy klingen zu wollen.

Der entspannte Titelsong und das folgende, etwas treibendere ‘Vedova Nera’ sind mit jeweilsüber sechs Minuten die längsten Songs des Albums, fahren mit hypnotisch lässigen Psych-Grooves genau die Parameter, die Genrefans mögen sollten. Der Gesang wird phasenweise fast nur flüsternd, teils verfremdet, weit im Hintergrund genutzt, die Wall of Sound mit zerrenden Gitarren und rollendem Bass bestimmt hier dominant die Szenerie. Auch hier will man nicht mit Härte und Tempo glänzen, eher wird ein lässiger Stilmix aus Fuzz, Neo Psych und Drone-Rock intoniert, was Black Elephant schon ein wenig aus der Masse herausstechen lässt. Zwei kurze Zwischenstücke mit nicht mal zwei Minuten schielen sogar mit dicken Riffs Richtung Alice In Chains. Der Gesang bleibt aber auch hier mit viel aufgeladenem  Shoegaze-Hall eher ätherisch – da hat man zum Teil richtig gute Ideen in der Kürze verschenkt. Ein wenig Punk durchkreuzt den psychedelischen Rock, wird aber auch nur kurz angedeutet. Mit ‘Shadow’ und ‘Jupiter’ gibt es auf der B-Seite des Album zwei wundervoll düstere, moderne Neo-Psych-Songs mit sogar gelegentlichem Pop-Appeal. Selbst mit Slide-Gitarren und italienischem Gesang wird zusätzlich nicht gegeizt. Mit dem zweiten Part von ‘Mother Of The Sun’ trippen die Italiener aus einem einfach nur kurzweiligen modernen Psych-Album hinaus, das einfach auch ohne viel echte Übersongs, aber mit durchgehender Qualität im Songwriting gut ins Ohr geht.
Bewertung: 11/15 Punkten

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Black Elephant is:
Alessio Caravelli – Vocals and Guitar
Massimiliano Giacosa – Guitar
Francesco Glielmi – Bass
Simone Brunzu – Drums

Cover und Abbildung mit freundlicher Genehmigung von Small Stone Records