A Forest Mighty Black – The Hedonist
(40:10; CD, Digital, Vinyl; Go Down Records, 06.09.2024)
Beim Namen der Band muss ich automatisch an eine Doom oder Black Metal Formation denken, werde aber von einer entspannten Schnittmenge aus Stoner, Grunge und Alternative Rock empfangen. Die Italiener gibt es bereits seit zehn Jahren, “The Hedonist” ist aber erst das zweite Studio-Album. Mit sattem, aber entspannten Groove Rock startet ‘Animals & Warriors’. Eingängige Vocals und Melodien, ein wenig Led Zeppelin und die berüchtigten Rival Sons in der Rhythmik, das passt fürs Erste richtig gut. Der Sound ist vollmundig und die satten Gitarren im folgenden ‘Birdman’ schielen mal überhaupt nicht unauffällig Richtung Seattle der frühen Neunziger. Die schweren Grooves und breit verzehrten Riffs nebst Vocals sind unverkennbar im Alice In Chains-Modus und die Jungs machen das richtig gut. Im späteren Verlauf wird dreckig nach vorne gerockt, da ist der Stoner Rock der Queens Of The Stone Age auch nicht weit weg.
‘Ocean Beats’ beginnt eher psychedelisch entrückt, schwebt mit sachten Grooves federleicht und steht den Italienern gut zu Gesicht. Auch hier gibt es im Verlauf des Songs noch die rockige Steigerung. Ein wenig Jane’s Addiction oder Soundgarden tänzeln an dieser Stelle vor dem geistigen Auge. Mit verfremdeten Vocals und schmissigem Mid Tempo rockt das federleichte ‘Mental Maze’ durch den Orbit, wahlweise durch die Wüste – Kyuss und Co. lassen grüßen. Viel Blues und Catchyness geben in ‘The Gambler’ gute Vibrations. Der dichte Teppich im Sound lässt den Harmonien und Melodien den nötigen Raum zur Entfaltung. ‘Mantra Chant’ ist noch mal schön weit draußen mit Desert-Rock-Manierismen, viel detaillierter und akzentuierter Gitarrenarbeit, bei denen die Streaming Trees zu „Sweet Oblivion”-Zeiten aus dem Jenseits grinsen. Alles spielt sich unaufgeregt ab, große Momente werden nicht erzeugt und die eher positiven Vibes machen „The Hedonist” zu einem entspannten Rock-Album, ohne die dunkle und schwere Seite des Grunge zu bedienen, geschweige die kompromisslose Kraft des Stoner Rock zu erreichen. Die Italiener musizieren mit wirklich guter Produktion, integrieren all die benannten Stilarten unverkrampft und schaffen ein gut funktionierendes Rock-Album ohne viel Ups and Downs.
Bewertung: 10/15 Punkten
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Cover mit freundlicher Genehmigung von Go Down Records