Vestige – Janis
(57:51; Vinyl, CD, Viny, Digital; Season Of Mist, 06.09.2024)
Was für ein Debüt! Vestige erschaffen eiskalte Soundgemälde zwischen Shoegaze und Metalcore, in denen vor allem Sänger Théodore Rondeau alias Naraka mit seinen wechselhaften Vocals im Zentrum des Geschehens agiert. Der französische Vierer offenbart sich hier, auf “Janis”, mit einer Wucht, die kaum zu steigern ist. Dabei ist das Wechselbad der Gefühle, aus brachialen Entgleisungen mit einem sich berserkerhaft gebärdenden Rondeau und fast schon friedvollen Momenten der Spannungsbogen, der hier für vielschichtige Emotionen sorgt. Versöhnlich, ja, ein wenig zu versöhnlich, starten Vestige (dtsch. “Überbleibsel”) mit dem semi-instrumentalen Opener ‘Different’, ehe mit dem überaus abwechslungsreichen ‘Deviens le Nuit’, in dem zwischen Clean-Vocals, Screams und Growls alles geboten wird, die Ziele abgesteckt werden.
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Hochatmosphärisch gleitet der Track bis in Höhen des Djent und lässt Anklänge an Acts wie TesseracT vermuten, wobei diese Wutausbrüche ganz unvorbereitet auf den Hörer abgefeuert werden. Ein ‘Automne Part 2’ wartet mit Alcests Neige auf, Tunes wie ‘Démence de L’Âme’, ‘Envol de l’Âme’, das hymnische ‘Avant la Fin’ und vor allem das mächtige ‘Corrosion’ verdeutlichen den überaus hohen Progressivegehalt des Vierers, was aber glücklicherweise nie in überkandidelte Hybris umschlägt.
Bewertung: 13/15 Punkten (CA 13, KR 12)
Janis von Vestige
Besetzung:
Théodore Rondeau – Vocals, Guitar
Pierre-André Krauzer – Bass
Quentin Regnault – Drums
Thomas Petit – Guitar
Gastmusiker:
Stéphane “Neige” Paut – Vocals on ‘Automne Part 2’
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Alle Abbildungen wurden uns freundlicherweise von Season Of Mistt zur Verfügung gestellt.