Unto Others – Never, Neverland
(50:08, Vinyl, CD, Digital; Century Media/Sony Music, 20.09.2024)
Sieht man das Promo-Foto zu “Never, Neverland”, so könnte man Unto Others für einen Klon der Sisters Of Mercy halten. Doch ist die Portlander Band alles andere als ein billiger Abklasch der Kult-Formation um Andrew Eldritch. Natürlich sind gewisse, ja sogar starke Parallelen zu den Sisters nicht von der Hand zu weisen, doch haben Unto Others mit “Never, Neverland” ihren ganz eigenen Dark-Rock-Kosmos geschaffen. Denn obwohl dem ersten Anschein nach hier alles sehr düster wirkt, ist “Never, “Neverland” ein echtes Gute-Laune-Album. Denn neben den Sisters Of Mercy und den ähnlich gearteten Fields Of The Nephilim haben sowohl Glenn Danzigs Misfits (‘Momma Likes The Door Closed’) als auch die Ramones (‘Suicide Today’) ihre Einflüsse im Sound der Band aus Oregon hinterlassen.
Gothic Rock sowie an Type 0 Negative und Paradise Lost (“One Second”-Phase) erinnernder Metal sind über weite Strecken von Punk und Post Punk durchzogen, was “Never, Neverland” zu einem echt schwarz-bunten Album macht. Vervollständigt wird dieser Genre-Mix, vor allem in der zweiten Album-Hälfte, durch einen Pop-Appeal, wie man sie aus Dark Wave und New Romantic kennt – Duran Duran und Depeche Mode lassen grüßen. Und auch die übermächtigen The Cure sind auf dieser Platte allgegenwärtig. Dazu eine gute Schippe W.A.S.P, ein wenig 80er Hard Rock (‘Sunshine’, ‘Cold World’), hi und da eine Prise Killing Joke (‘Flatline’) und ganz vereinzelt Spuren aus dem Black Metal (‘Butterfly’).
Obwohl sich diese Kritik jetzt vielleicht wie die Beschreibung eines recht altbackenen Albums liest, ist Unto Others mit “Never, Neverland” das genaue Gegenteil gelungen. Schon lange hat Gothic Rock nicht mehr so frisch geklungen. Wer da noch immer auf eine neue Platte der Sisters Of Mercy wartet, dem ist nicht mehr zu helfen.
Bewertung: 12/15 Punkten (FF 12, KR 12)
Never, Neverland (Deluxe Edition) [24-bit HD audio] von Unto Others
Besetzung:
Gabriel Franco – Vocals, Guitars
Sebastian Silva – Guitars
Brandon Hill – Bass
Colin Vranizan – Drums
Diskografie (Studioalben):
“Mana” (2019)
“Strength” (2021)
“Never, Neverland” (2024)
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Alle Abbildungen wurden uns freundlicherweise von Oktober Promotion zur Verfügung gestellt.