Spirit Mother – Trails
(38:52, Vinyl/CD/Digital; Heavy Psych Sounds Records, 13.09.2024)
Als die Band Spirit Mother im Jahr 2020 im kalifornischen Long Beach gegründet wurde, war sie in erster Linie als Pandemie-Projekt gedacht. Ein Album und ein Konzertfilm im Stile von “Live at Pompeii” waren geplant. Doch als das Studioalbum “Cadets” und das Live-Album “Live In The Mojave Desert Volume 3” veröffentlicht waren, wollte man nicht mehr so richtig ans Aufhören denken. Zu gut war das Feedback, zu groß die Euphorie, zu hoch die Energie.
Und so ging es weiter. Zunächst erschien die Doppel-Single “Locust // Dead Cells” im Juli 2023, und nun ist das zweite Full Length Release “Trails” bei Heavy Psych Sounds erschienen. Von ihrer ursprünglichen Residenz hat sich die Band in alle Himmelsrichtungen zerstreut, doch mit geballter Synergie agiert sie nun aus Los Angeles, Buffalo in New York, und der Wüste Oregons.
Fast vierzig Minuten lang entführt das Quartett die Hörenden auf eine atemberaubende Reise. Heavy Rock nennen Spirit Mother ihren Stil, doch es offenbart sich schnell, dass hier noch viel mehr Zutaten benutzt wurden. Dem mächtigen Klangteppich fügt sich nahtlos staubtrockener Wüstenrock an, der stellenweise an The Great Machine oder auch an Dozer erinnert. Auch eine gewisse psychedelische Stimmung ist allgegenwärtig; mal sachte im Hintergrund, mal als zentrales Motiv zieht sie eine Spur durch das Album “Trails”. Als weiteres Element manifestiert sich vor allem zu Anfang und zu Ende des Albums ein starker Folk-Einschlag. Sonor, psychedelisch bis okkult, zwischen Arthur Brown und The Byrds macht sich dieser Einfluss bemerkbar. Und zu guter Letzt ist da noch die Geige von Sängerin SJ, die für eine ungewöhnliche, aber überraschend passende Note im Klangbild sorgt.
Bewertung: 13/15 Punkten
Line-up:
Armand Lance – Bass, Gesang
SJ – Violine, Gesang
Landon Cisneros – Schlagzeug
Sean McCormick – Gitarre